Einer, der's wissen muss: Die besten Netzwerk-Tipps von Ali Rahimi
Er schüttelte Papst Franziskus genau so schon die Hand (es wurde ihm heuer sogar ein päpstlicher Orden verliehen), wie Hollywood-Star Sean Penn oder dessen Kollege Nicolas Cage. Ganz große Namen wie Bill Clinton (Ex-US-Präsident), Ban Ki-moon (Ex-UNO-Generalsekretär) oder Dionne Warwick (Soul-Königin) waren bei ihm schon zu Gast. Mit dem Bundeskanzler isst er zu Mittag und seine Empfänge für den Wiener Bürgermeister sind legendär.
Teppichhändler Ali Rahimi (54) hat die Fäden gekonnt in der Hand und spinnt beeindruckend sein Netzwerk. „Das Wichtigste ist, man muss Menschen wollen, man muss gerne Kontakte sammeln und man braucht Geduld. Ich habe das von meinen Vater schon mitbekommen“, erzählt er.
Netzwerker schon in der Schule
Bereits als Schüler hat ihn das fasziniert. „Da habe ich mir bereits überlegt, wer ist zum Beispiel gut in Mathematik und dann den Mathematiker mit dem Französisch-Schüler zusammen gebracht. Und der Benefit war, dass ich dann gratis Nachhilfe bekommen habe“, schmunzelt er und seine Augen blitzen dabei schelmisch.
In Teheran geboren, in Österreich aufgewachsen ist sein Innenstadt-Palais Szechenyi die Anlaufstelle der sogenannten Opinion-Leader, jener Leute, die wirklich etwas zu sagen haben. „Für mich steht immer der Mensch im Vordergrund, der ist wichtig, nicht die Partei oder derartiges. Ich richte mich da nach einer Weisheit meines Vaters, die besagt: Habe nie im Leben Neid. Sind deine Freunde stark, bist du stark. Unterstütze sie, fördere sie, dann ziehen sie dich mit. Nur durch die Kraft deiner Freunde schaffst du es. Wenn einer besser ist, dann lerne daraus. Das ist, glaube ich, eine sehr wichtige Tugend. Es gibt immer bessere und gescheitere. Gott sei Dank gibt es das, denn dann hat man einen Grund zu lernen.“
Und eines ist laut ihm noch ganz wichtig, das sogenannte „Gspür“. „Das Zauberwort heißt Empathie. Du musst das Bauchgefühl haben, gut vernetzt und breit aufgestellt sein.“ Mit Sehnsüchten könne man viel erreichen, Zuhören sei eine Weisheit, so Rahimi bestimmt. Und dann sagt er etwas wirklich Schönes und so Wichtiges: „Bescheidenheit ist eine Tugend. Im Iran gibt es immer die drei Weisheiten: Gut Denken, gut Reden und gut Handeln.“
Und obwohl er viele Politiker, egal welcher Couleur zu seinen Freunden zählt, der bekennende Großkoalitionär wollte selbst nie an vorderster Front stehen. „Nein, das überlasse ich Leuten, die das können. Zu reden, mach’ das und das ist eines, aber wenn man da an der Front steht, ist das etwas anderes. Ich bewundere wirklich jeden Politiker, der sich das antut. Das ist das gleiche, wenn man bei Sport vor dem Fernseher sitzt und sagt: Der Fußballer ist ein Trottel. Aber mach’ das einmal selber da vorne! Ich kenne viele Politiker und bin auch froh darüber. Ich darf oft ein paar Worte mit ihnen wechseln und ich darf meine Meinung sagen.“
Und da hat er eine ganz klare: „Ein Politiker sollte für mich Zivilcourage haben, auch unangenehme Sachen ansprechen. Er soll offen sein, auch die Bedürfnisse der Schwachen kennen. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch an die Wirtschaft denken. Das alte Sprichwort; ,Macht der Chef keinen Gewinn, ist der Arbeitsplatz hin’, ist die Wahrheit.“
Er würde auch dringend raten, daraus zu lernen, was man falsch gemacht hat, zusammenzuhalten und keinen Klassenkampf zuzulassen.
Und er selbst? Wen würde er gerne noch treffen, kennen lernen und sich austauschen? „Ich hoffe, dass ich einmal Kinder haben werde und dass ich mit ihnen dann über das alles reden kann. Das wäre mein Wunsch.“
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