Party, Pech und Pannen: Das Chaos um Patientin 0 in Ischgl

Party, Pech und Pannen: Das Chaos um Patientin 0 in Ischgl
Die AGES präsentierte eine angeblich Anfang Februar an Corona erkrankte Kellnerin als ersten Fall in Ischgl-Fall. Am späten Abend wurde dann auf eine andere Bar-Mitarbeiterin korrigiert.

Cluster S.

So heißt Österreichs größter Coronavirenherd bei den heimischen Gesundheitsbehörden. Gemeint ist  Ischgl, das seit Wochen Schlagzeilen als europäische Drehscheibe der Epidemieausbreitung gilt, aber auch das gesamte Paznauntal und die daran angrenzende Tiroler Arlbergregion. Und dieser Hotspot soll sich bereits Anfang Februar entzündet haben. Das zumindest ist die Annahme der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Deren Leiter für Humanmedizin präsentierte am Donnerstagmorgen bei einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) zunächst eine Schweizer Kellnerin des „Kitzloch“ als Patientin 0 in Ischgl.

Sie war am 9. März – zwei Tage nachdem Barkeeper des Après-Ski-Lokals, der bislang als erster Fall galt – mit weiteren Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Erkrankt sei sie aber, so Allerberger, bereits am 5. Februar. Ein Paukenschlag.

Denn das Krisenmanagement des Landes rund um den Ausbruch im „Ballermann der Alpen“ steht seit nun bald drei Wochen im Fadenkreuz der Kritik. Wurde das Risiko unterschätzt? Vonseiten der Behörden gar fahrlässig gehandelt? Haben Touristiker frühe Fälle vertuscht? Und zog die Landespolitik auf Druck der Branche später die Saison-Bremse, als es die Dynamik erforderte?

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