Ostern zu Hause: Trotz Traumwetters weniger Anzeigen

Ostern zu Hause: Trotz Traumwetters weniger Anzeigen
Erste Bilanz der Polizei vom Wochenende zeigt: Österreicher waren zu Ostern disziplinierter als eine Woche davor.

Trotz strahlendem Wetter am Osterwochenende hat sich der Großteil der österreichischen Bevölkerung an die Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktverbote gehalten. Das legt zumindest eine erste Bilanz des Einsatzstabes im Innenministerium nahe.

Denn im Vergleich zur Vorwoche ging die Anzahl der Anzeigen nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz deutlich zurück. "Am Karsamstag und am Ostersonntag wurden rund 1.500 Menschen angezeigt", sagt Sprecher Detlef Polay. Am Wochenende vor Ostern waren es noch etwa 2.300 Anzeigen gewesen, das ist ein deutlicher Rückgang von rund einem Drittel.

Ostern zu Hause: Trotz Traumwetters weniger Anzeigen

Polizeikontrollen im Wiener Stadtpark

Damit hat sich die Befürchtung der Bundesregierung, nämlich dass das Osterwochenende zu zahlreichen Ausflügen und Besuchen von Verwandten genutzt werden und so die Verbreitung des Virus wieder voran getrieben werden könnte, zumindest nicht in Zahlen niedergeschlagen.

Bisher fast 24.000 Enzeigen

Seit dem Inkrafttreten des Covid-19-Maßnahmengesetzes am 16. März wurden bisher 23.837 Menschen wegen Missachtung der Bestimmungen angezeigt. Bis vergangenen Montag waren es 17.417. Nur in der Karwoche kamen also 6.420 Anzeigen dazu.

Betroffen sind vor allem Ballungsräume. Allein auf Wien entfällt mit 8.000 etwa ein Drittel der Anzeigen. Häufungen gab es auch in Oberösterreich und der Steiermark mit den Großstädten Linz und Graz. Ebenfalls viele Anzeigen entfielen auf Tirol, wo es mit den Quarantänebestimmungen besonders strenge Vorschriften gab.

Die wenigsten Verstöße gegen die Maßnahmen zum Coronavirus wurden im ländlichen Raum registriert, Schlusslicht ist das Burgenland.

Wien Energie: Kaum weniger Stromverbrauch zu Ostern

Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Coronavirus beinhaltet auch die Bitte, über die Feiertage zu Hause zu bleiben. Für die Wien Energie ist dabei der Stromverbrauch ein Gradmesser, ob dies von dem Menschen auch beherzigt wurde. Dieser sei am Osterwochenende im Vergleich zum Vorjahr in der Bundeshauptstadt kaum gesunken - trotz geschlossener Hotels und Lokale.

"Üblicherweise geht der Stromverbrauch an den Feiertagen im Vergleich zu Werktagen um bis zu 25 Prozent zurück beginnend ab Karfreitag. Dieses Jahr bleibt der Verbrauch in der gesamten Karwoche in etwa auf einer Höhe und sinkt auch am Wochenende nur rund 10 Prozent ab", hieß es am Montag in einer Aussendung.

Trotz geschlossener Restaurants und Hotels sei in Wien am gestrigen Ostersonntag mit 22.200 Megawattstunden genauso viel Strom benötigt worden, wie am Ostersonntag 2019 bei ähnlichen Frühlingstemperaturen. Daher lautet die Schlussfolgerung der Wien Energie: "Der Großteil der Wienerinnen und Wiener dürfte also zuhause geblieben sein und auf den Familienausflug verzichtet haben."

In Summe verzeichnete die Wien Energie seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen Mitte März in der Bundeshauptstadt an Wochentagen um bis zu 20 Prozent weniger Energieverbrauch. Im 24-Stunden-Vergleich sei der Bedarf um rund 10 bis 15 Prozent gesunken.

Wenig überraschend gestiegen ist hingegen der Stromverbrauch in privaten Haushalten. Durch Home-Office, Unterhaltungselektronik und Küche könne sich dieser gar um ein Drittel erhöhen, hieß es.

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