Opernstar lässt die Alpen in Kitzbühel glühen

Opernstar lässt die Alpen in Kitzbühel glühen
Mezzosopranistin Elīna Garanča verzaubert nicht nur in Stift Göttweig. Nach der Pandemie-Pause singt wie wieder in Kitzbühel.

„Es ist pure Magie“, schwärmen Fans, die Elīna Garanča bei ihren Open-Air-Konzerten in Göttweig und Kitzbühel schon erlebt haben, voller Begeisterung. Die einmalige Szenerie an beiden Schauplätzen unterstreicht den Klang-Genuss auf höchstem Niveau. Und Garanča betont, dass ihr auch die Alpen am Herzen liegen: „Ich komme aus Lettland, einem sehr flachen Land. Aber ich habe einen Riesenrespekt vor den Bergen“, so der Opernstar bei der Vorstellung von „Kitzbühel Klassik“ kürzlich auf Schloss Hellbrunn in Salzburg, kurz bevor sie nach London weiterflog.

Weil ihr besonders viel daran liegt, junge Talente zu fördern, rief sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, Karel Mark Chichon, den Nachwuchswettbewerb „Zukunftsstimmen“ ins Leben: Rund 60 Nachwuchstalente stellten sich jedes Jahr ihrem kritischen Urteil. Nur österreichische Nachwuchssänger dürfen an der großen Garanča-Kür der Talente teilnehmen. Der Wettbewerb richtet sich an alle Musikhochschulen. Elīna Garanča: „Ich höre grundsätzlich einmal auf das Potenzial der Stimme.“ Sie warnt junge Talente aber auch davor, zu sehr von Ehrgeiz getrieben zu sein. Es sei wichtig, das Potenzial früh genug zu erkennen.

Talente am Sprung

Philipp Schöllhorn gehört zu den Auserwählten: Er wurde 2021 von der Star-Mezzosopranistin zur Nachwuchsstimme des Jahres gekürt. Der Wettbewerb verhalf ihm zu Bekanntheit und einem Engagement am Salzburger Landestheater: „Der Sieg war für mich etwas Einmaliges“, strahlte er bei der Präsentation auf Schloss Hellbrunn. Ähnlich empfanden es beim Bewerb 2022 die Oberösterreicherin Tanja Elisa Glinser und David Kerber, ein junger aufstrebender Tenor aus Tirol, für den der Auftritt in Kitzbühel vor Bergpanorama gewisserweise ein Heimspiel sein wird. Sie alle teilen eine große Erleichterung: Nach Pandemie-Pausen kann das Event-Format endlich wieder neu aufleben.

Mehrtägiges Open Air

Das Open Air in Kitzbühel wird auf Initiative des Tourismusverbandes erstmals auf vier Tage ausgerollt, um nicht nur dem Sieger, sondern auch weiteren Zukunftsstimmen aus den Top-Platzierungen eine Bühne zu geben. Elīna Garanča begeistert: „Ich sehe es als wichtige Station für meine Nachwuchstalente am Weg auf die großen Bühnen der Welt.“ Am Mittwoch (6. Juli) treten Künstler aus der Region auf, an den beiden darauffolgenden Tagen Platz 4 und 5 bzw. 2 und 3. Die Gewinnerin Marie-Sophie Janke ist am Samstag gemeinsam mit Garanča zu erleben. Der Weltstar und die Nachwuchshoffnung werden Arien aus Opern wie „Luisa Fernanda“ oder „Rigoletto“ Richtung Hahnenkamm und Kitzbühler Horn geben. Die 24-jährige Wienerin Janke wird die Rosina aus „Der Barbier von Sevilla“ singen.

Garanča tritt an diesem besonderen Abend außerdem mit zwei internationalen, schon etablierten „Friends“ auf: Heuer wählte sie dafür den jüngsten Stern am Opernhimmel, Tenor Jonathan Tetelmann, und die Sopranistin Marina Monzó aus.

Das Programm stellte Karl Mark Chichon, Garančas Mann und künstlerischer Leiter, zusammen: Er wählte unter dem Motto „Sehnsucht“ Kompositionen von Verdi bis Bellini. Auch Arien aus „Norma“ oder „Linda di Chamounix“ und „Madame Butterfly“ werden zu hören sein. Die Zugaben bleiben noch geheim. Nur so viel: „Es wird ein Stück mit Kitzbühel-Bezug dabei sein“, so die Veranstalter.

Den musikalischen Teppich werden die Musiker des Symphonieorchesters der Volksoper Wien unter der Leitung von Dirigent Chichon auslegen.

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