Beim Online-Zocken verloren? So bekommt man das Geld zurück

Die Zahlenreihe eines Roulettetischs dreht sich als Spirale in die Unendlichkeit
Ein Betroffener schildert, wie einfach er Tausende Euro zurückerhielt – und ein Anwalt erzählt aus seiner Praxis.

Es war ein böses Erwachen für Bernhard M. (Name geändert) an einem eigentlich schönen Frühlingstag 2006. Kaum hatte er die Augen geöffnet, holte ihn die Erinnerung an die vergangene Nacht ein: Er hatte fast 5.000 Euro beim Online-Poker verspielt. Die Kreditkarte war damit am Limit. Das Konto ohnehin heillos überzogen. Er wusste, er hatte keine Wahl – noch am selben Tag bat er seine Bank um einen Kredittermin.

„Damals war ich wirklich spielsüchtig“, erzählt der 39-jährige Vorarlberger, der zu dieser Zeit eine persönliche Krise durchlebte: „Vor allem die Nächte habe ich durchgezockt und viel Bier getrunken dabei. Mein Spiel wurde immer riskanter, ich habe zunehmend verloren. Manchmal habe ich zehnmal pro Nacht auf mein Spielkonto eingezahlt. Meist kleine Beträge, 10 Euro. Aber ich hörte nie auf, bevor mir die Augen zufielen, denn ich suchte den Kick des Gewinnens und hielt mich für schlauer als die anderen Spieler.“

Ein fataler Irrtum. Die kleinen Beträge läpperten sich, und manchmal waren es eben auch große Summen wie in der eingangs beschriebenen Nacht, seinem persönlichen Tiefpunkt. Mit dieser war seine Verlustserie freilich noch immer nicht zu Ende, erst ein paar Jahre später kam er vom Online-Spielen weg. Sein Leben stabilisierte sich wieder, und ans Pokern verschwendete er keinen Gedanken mehr. Bis er von einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs las: Diese bekräftigte das österreichische Glücksspielmonopol, womit klar war, dass alle Internet-Anbieter (abgesehen von win2day) illegal agierten und die Verluste bei diesen Plattformen rückforderbar sind.

Lesen Sie in dieser Geschichte:

  • Wie sich Bernhard M. im Internet fast in den Ruin pokerte – und Jahre später erfuhr, dass Verluste aus Online-Casinos meist rückforderbar sind.
  • Was M. dafür tun musste, wie er jedes Prozessrisiko vermied, und wieviel Geld er zurückbekam.
  • Die rechtliche Lage – und wie Sie testen können, ob Sie selbst glücksspielsuchtgefährdet sind.
  • Wie Anwalt Oliver Peschel seinen Job und seine Klientinnen und Klienten sieht.
  • Woran eine Rückzahlung doch noch scheitern könnte, und wie die rechtliche Situation verbessert werden könnte.

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