10.000er-Marke in Österreich überschritten: Wer sind die Todesopfer der Corona-Krise?
406 Tage nachdem es den ersten Corona-Todesfall am 12. März gab, hat Österreich die traurige Marke von 10.000 Toten überschritten. Mit den 29 neuen Todesopfern am heutigen Tag liegt Österreich nun bei 10.026 Todesfällen seit Beginn der Pandemie.
Alleine seit Jahresbeginn sind fast 4.000 Todesfälle hinzugekommen. Im vergangenen Halbjahr waren es 9.000. Es zeigt sich also, dass die Todeszahlen vor allem durch die zweite und dritte Welle stark geprägt wurden.
Erst in der vergangenen Woche gedachte die Regierungsspitze sowie kirchliche Vertreter den damals noch knapp unter 10.000 Todesfällen. Zuvor wurde bereits im Dezember mit einer Aktion vor dem Stephansdom den damals 5.000 Toten gedacht.
Fast ausgeglichen ist die Zahl der Todesfälle unter den Geschlechtern aufgeteilt. Klarerweise stärker betroffen sind die Altersgruppen über 65 Jahren. Während bei den Männern vor allem die Altersgruppe zwischen 75 und 84 Jahren am stärksten betroffen ist, ist es bei den Frauen die Altersgruppe über 85 Jahren.
Im Schnitt sind seit damals 24 Personen täglich an dem Coronavirus gestorben. Pro 100.000 Einwohner sind in Österreich damit 112,6 Menschen gestorben. Die in Relation zur Bevölkerung meisten Todesopfer gab es mit Abstand in der Steiermark. Dort starben pro 100.000 Einwohner bisher 157,1 an den Folgen einer Infektion.
In Kärnten waren es 139,5 Tote pro 100.000 Einwohner, in Oberösterreich 113,3 und in Wien 111,2. Im Burgenland starben 108,3 Menschen pro 100.000 Bewohner, in Niederösterreich 100,5 und in Salzburg 99,9. Die geringsten Todeszahlen im Verhältnis zur Bevölkerung gab es bisher mit 80,9 in Tirol und 72,5 in Vorarlberg, jeweils pro 100.000 Einwohner berechnet.
Österreich unter Top-50
Österreich liegt damit weltweit nun, nach Daten der Johns Hopkins Universität, unter den Top-50-Ländern mit den meisten Corona-Todesfällen.
Weltweit bisher 3,06 Millionen Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Im internationelen Vergleich nach absoluten Zahlen sind die Vereinigten Staaten von Amerika mit knapp über 569.000 Todesfällen an der Spitze. Gefolgt von Brasilien (381.474), Mexiko (213.596), Indien (184.656) und Großbritannien (127.576).
Relativ zur Bevölkerungsgröße zeigt sich pro einer Million Einwohner ein anderes Ranking. Hier ist Tschechien mit 2.681,02 Todesfällen pro Million auf dem ersten Rang. Gefolgt von Ungarn (2.669, 36), San Marino (2.592,96), Bosnien und Herzegowina (2.463,41) und Montenegro (2.299,14). Österreich hat pro Million Einwohner 1.109,99 Todesfälle.
Insgesamt schwankt die Zahl der Todesfälle Woche für Woche seit Jahresbeginn und liegt nur leicht über den Durchschnitt. "In der Woche nach Ostern starben in Österreich 1.663 Menschen und damit um zwei Prozent mehr als im Durchschnitt der 14. Kalenderwoche der Jahre 2016 bis 2020. Nach einer deutlich höheren Sterblichkeit in der Woche zuvor liegt die Zahl der Sterbefälle damit nur noch geringfügig über dem Fünfjahresdurchschnitt", sagt Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria.
Die altersstandardisierten Sterberaten, bei denen die Sterbefälle anhand einer Standardbevölkerung um die Altersstruktur der Bevölkerung bereinigt werden, liegen in der zwölften Kalenderwoche in etwa auf dem Niveau der gleichen Kalenderwoche der meisten Vorjahre in der jüngeren Vergangenheit. Leichte Abweichungen gibt es zu den Vergleichswochen 2020 und 2015, in denen das Niveau etwas höher war.
Übersterblichkeit im Vorjahr
Im Jahr 2020 starben in Österreich insgesamt 90.517 Personen, darunter 6.477 Personen bzw. 7,2 Prozent an Covid-19. "Die höhere Sterblichkeit im Jahr 2020 geht zweifellos auf die Corona-Pandemie zurück: Im Vorjahr starben in Österreich 7.131 Menschen mehr als 2019, 6.477 davon an Covid-19. Insgesamt ging jeder 14. Sterbefall des Jahres 2020 auf Covid-19 zurück. Zum Höhepunkt der zweiten Corona-Welle übertraf die COVID-Sterblichkeit sogar die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauferkrankungen, die in den letzten Jahren mit Abstand für die meisten Sterbefälle verantwortlich waren", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
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