Diese beiden Trainer waren es, die Leitner in seinem Werdegang wesentlich prägten. So wie auch Chris Chougaz, Erik Braal und Tom Johnson. „Damals wie in Traiskirchen hätte das unser letztes Spiel sein können.“
Seit seiner Jugend ist Horst Leitner bei den Gunners. Zuerst Spieler in Oberwart, dann kurz in Güssing mit einem „Comeback“ als blau-weißes Fanklub-Mitglied und später als Landesliga-Coach und Nachwuchsleiter in Oberwart. Blaue DNA in allen Genen, in der ein oder anderen Funktion war er bei jedem der Meistertitel dabei. Auch die Betreuer und der Kopf des Teams sind langjährige Weggefährten: Kapitän Sebastian Käferle als Kapitän, Bruder Kurt Leitner als Assistant Coach, Johannes Schober zuständig für Fitness und Athletik.
Jubel und Trauer
Umso größer war der Schock der Fans, als Leitner nach dem Finalsieg seinen Abschied bekannt gab – es sei sein letztes Spiel gewesen, sprach er sichtlich emotional in die Kamera. Wohl wissend, dass sein Vertrag mit Saisonende ausläuft. Und mit der Vermutung, dass sein Nachfolger, der demnächst präsentiert wird, bereits unterschrieben hat – angeblich schon länger.
Im Fanklub wurde der Abschied des Meistertrainers und Gunners-Urgestein mit mehr als gemischten Gefühlen aufgenommen.
Aber können es sich die Gunners leisten, eine potenzielle Galionsfigur ziehen zu lassen? Angesichts der Tatsache, dass sich mit einem neuen Headcoach das gesamte, erfolgreich eingespielte Gefüge ändert, man also nach dem dritten Meistertitel (wieder einmal) neu beginnt? Noch dazu, wenn man von Beispielen wie Gmunden weiß, das Kontinuität einer der Schlüsselfaktoren für Erfolg ist?
Und vor allem, weil im Verein so oft das Wort Familie verwendet wird – denn nichts anderes ist die blau-weiße Organisation, wo mit Matthias Unger sogar der Chef des Hauptsponsors Unger Steel mit im Fanbus sitzt: Insgesamt 16 dieser Fahrten wurden in dieser Saison vom Fanklub Blue-White Gunfire organisiert. Wie wichtig die Fans sind, hat Leitner in einem Interview als Rat an seinen Nachfolger so artikuliert: „Liebe die Fans so wie ich. Ohne die geht es einfach nicht.“
Neues Kapitel
Wie groß deren Bedeutung ist, weiß auch Obergunner und Geschäftsführer Thomas Linzer. Zu Leitners Abschied sagt er: „Horst geht am Höhepunkt seiner Karriere. Er hat es allen Kritikern gezeigt, das nimmt ihm niemand mehr weg.“ Nachsatz: „Ich glaube aber nicht, dass das das Ende der Geschichte Horst Leitner und Oberwart Gunners ist.“
Und vielleicht wiederholt sich durch den Abschied des Gunners-Urgesteins Leitner ja ein anderes Kapitel, das 2011 in Gmunden ein Happy End hatte. In der damaligen ersten Meistersaison kehrte Bernd Volcic als „verlorener Sohn“ zu den Gunners zurück und wollte unbedingt den Titel. Der Rest ist Geschichte ...
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