Notlandung in Wien: Randalierender Passagier an Sitz gefesselt
Der Ausraster von zwei randalierenden Flugpassagieren in einer Flughöhe von 10.000 Metern hat zur Notlandung einer Eva Air-Maschine auf dem Flughafen Wien-Schwechat geführt. Passagiere mussten einen stockbetrunkenen Mann, der auf seine Frau losging, mit Leibeskräften überwältigen und mit Gurten am Sitz festbinden. In Wien wurde das Paar von mehreren Polizisten aus dem voll besetzen Flugzeug geführt. Der Schock bei den über 200 Passagieren saß tief.
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Zu dem heiklen Zwischenfall ist es, wie erst jetzt bekannt wurde, am 30. September auf dem Flug der taiwanesischen Eva Air von London nach Bangkok gekommen. Die Boeing 777-300 ER mit der Flugnummer BR 68 war an dem Tag um 22.30 Uhr in Heathrow in Richtung Thailand gestartet, als es kurze Zeit später an Bord der Maschine zu den Bangemomenten gekommen ist.
Der Streit zwischen einem stark alkoholisierten Paar ist derart eskaliert, dass es zu einem gewaltvollen Übergriff des Mannes auf die Frau gekommen ist. Auch das Bordpersonal, welches vergeblich versuchte den Streit zu schlichten, soll von dem Randalierer beschimpft und attackiert worden sein.
Unruly Passenger
Im Fachjargon wird so ein Fluggast als „Unruly Passenger“ bezeichnet – also eine Person, die gegenüber anderen Fluggästen oder der Besatzung aggressiv oder gewalttätig wird, oder das Flugzeug beschädigt. „Offensichtlich war der Mann sehr aggressiv und andere Passagiere haben versucht, ihn am Sitz anzubinden“, bestätigt die Mediensprecherin der Fluggesellschaft in Wien, Tanja Rosenberger.
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Die Lage sei derart brenzlig gewesen, dass sich der Flugkapitän nach einer Flugzeit von 3 Stunden und 40 Minuten dazu entschied, aus Sicherheitsgründen umzukehren. „Das Flugzeug machte auf dem Weg nach Bangkok über der Türkei kehrt, um in Wien zu landen. Das lautstark und handgreiflich streitende Paar wurde dann der Polizei übergeben“, bestätigt Rosenberger.
Fünf Beamte waren notwendig um die Randalierer aus der Maschine zu eskortieren.
Passagiere gestrandet
Weil die Besatzung die vorgeschriebenen Ruhezeiten einhalten musste, konnte die Maschine nicht sofort nach Bangkok weiterfliegen. „Die Passagiere wurden im Hotel Pyramide in Vösendorf von Eva Air versorgt und konnten am Abend desselben Tages den Weiterflug antreten“, erklärt die Sprecherin.
Der Ärger bei den Betroffenen war natürlich riesig. Viele mussten wegen der verpassten Anschlussflüge eine tagelange Verspätung auf ihrer Reise in Kauf nehmen.
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