Flatrate für heimische Programmkinos startet im März

Die heimische Kinobranche kämpft mit Besucherrückgang
Um 24 Euro pro Monat können dann beliebig viele Filme in 18 Kinos in sechs Bundesländern besucht werden.

Was per Streaming am heimischen Fernsehgerät längst Standard ist, hält nun auch im Kino Einzug: das Abonnement. Bereits im November wurde angekündigt, dass Cinephile ab Frühjahr zum monatlichen Fixpreis vor der großen Leinwand Platz nehmen sollen, jetzt steht mit dem 9. März auch der genaue Starttermin fest.

Bereits am 15. Februar startet online unter nonstopkino.at der Vorverkauf für das "Nonstop Kinoabo", an dem zu Beginn 18 Programmkinos in sechs Bundesländern teilnehmen werden (die vollständige Liste finden Sie am Ende des Artikels, Anm.).

Das reguläre Monatsabo (mit acht Monaten Bindung) wird 24 Euro kosten, wer sich gleich für ein Jahr bindet, geht um nur 22 Euro monatlich ins Kino; selbiges gilt für das Monatsabo für unter 26-Jährige (vier Monate Bindung).

Europäische Vorbilder

Initiiert wurde das Modell von Wiktoria Pelzer, seit 1. Jänner Geschäftsführerin des Stadtkino Wien, inspiriert ist es aber von europäischen Vorbildern wie dem "Cineville"-Abo in den Niederlanden.

"Die Idee einer solchen Kooperation zwischen den Kinos, die zu einer starken Identifikation mit Arthouse-Kinos und hohen Mitgliederzahlen führt, war für mich einmalig", sagt Pelzer. "Die Cineville-Mitglieder waren auch nach den Lockdowns die ersten, die wieder ins Kino strömten. Seitdem hat mich der Wunsch, dieses Konzept auch in Österreich umzusetzen, nicht mehr losgelassen."

Sinkende Einnahmen

Ein Abo-Modell bietet den teilnehmenden Kinos mehr finanzielle Planbarkeit und somit Sicherheit. Besonders angesichts der anhaltenden Kulturkrise in Folge der Corona-Pandemie ein nicht zu unterschätzender Vorteil - lagen die Einnahmen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres doch um 27 Prozent hinter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Zudem wird das "Nonstop Kinoabo" zu Beginn von nationalen und internationalen Fördergebern unterstützt, wie es heißt.

Neues Publikum

Doch auch für die Besucherinnen und Besucher soll das Angebot Vorteile bieten - und zwar nicht nur für diejenigen, die ohnehin wöchentlich einen Film ansehen und sich somit schon rein monetär einiges ersparen.

"Das Nonstop-Abo vereint die ganze Vielfalt des internationalen Arthouse-Kinos und des österreichischen Filmschaffens", sagt Michael Stejskal, Geschäftsführer des Votiv Kinos und Vorstandsmitglied des Trägervereins. "Ob Großleinwand oder kleiner intimer Saal, ob Neues von Greta Gerwig oder von Marie Kreutzer, von Ruben Östlund oder von Josef Hader, ob Dreistundenepos oder Kurzfilmprogramm, ob Spielfilm oder Dokumentarfilm, ob experimentelle Form oder Kinderfilm - der Entdeckerfreude, den ganzen Kosmos des anspruchsvollen Kinos zu durchmessen, sind nun keine Grenzen mehr gesetzt."

Teilnehmende Kinos

Wien: Admiral Kino, Burg Kino, DeFrance, Filmcasino, Filmhaus am Spittelberg, Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Top Kino, Schikaneder, Votiv Kino

: Kino im Kesselhaus Krems

: Moviemento Linz, City Kino Linz, Kino Freistadt

Stmk: KIZ RoyalKino Graz

Sbg: Das Kino Salzburg

Tirol: Leokino Innsbruck, Cinematograph Innsbruck

 

Die Ausweitung auf weitere Kinos ist in Planung.

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