Sehen und hören
123 spürten die Rekordjäger in 14 Stunden auf. „Das sind ziemlich viele“, sagt Katzinger. „Die Höchstmarke in 24 Stunden ist auch von mir und liegt mit 129 nur knapp darüber.“ 43 Kilometer radelte er dafür mit Loyoddin durch das Weinviertel. Gewertet werden nicht nur gesehene, sondern auch gehörte Arten. Denn: „Man sieht nicht einmal die Hälfte.“ Belege sind nur bei besonders seltenen Tieren nötig. Geschummelt werde unter Birdwatchern nicht, das sei Ehrensache.
Begehrt sind natürlich Raritäten, wie sie heuer beim Bird Race im Bleistätter Moor in Kärnten von 432 Teilnehmern aufgespürt wurden: der Halbringschnäpper etwa, der sonst nur am südlichen Balkan brütet, der Orpheusspötter oder der Schwarzstirnwürger. Mehrere Tausend Vogelbeobachter sind österreichweit auf einer Meldeplattform der Tierschutzorganisation Birdlife registriert. „So intensiv wie ich betreiben es aber vielleicht 100 oder 200“, weiß Katzinger – und gibt zu: „Wie Philippe und ich das machen, das ist schon ziemlich fanatisch.“ Warum? Für Greifvögel habe er sich schon als Kind interessiert, erzählt der Mittelschullehrer. Zwischenzeitlich spürte er auch Schmetterlingen und Libellen nach. „Aber alles auf einmal geht nicht“.
Interesse steigt stark an
Das Interesse an der Vogelbeobachtung nehme seit Jahren zu, berichtet Christoph Roland, Initiator des Bird Race. Die Teilnehmerzahl habe sich von 2019 auf 2020 verdoppelt. Wissenschaftliches Interesse stehe dabei nicht immer im Mittelpunkt: „Es ist wohl auch ein Corona-Effekt, dass die Menschen die Natur wieder entdecken wollen.“
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