Neuer Salzburger SPÖ-Chef Egger will jetzt „vieles ändern“

Neuer Salzburger SPÖ-Chef Egger will jetzt „vieles ändern“
Der 33-jährige David Egger kommt aus der Lokalpolitik und verspricht für die angeschlagene Partei einen Neustart.

Der Schritt ins Rampenlicht erfolgte schnell. Zu Wochenbeginn war David Egger auch Salzburger Politinsidern kaum bekannt, am Freitag wählte ihn das SPÖ-Präsidium einstimmig zum neuen Landesparteichef. Der 33-jährige Vizebürgermeister von Neumarkt am Wallersee will der bei 20 Protzent stehenden Partei „neues Selbstbewusstsein“ einhauchen.

Der Lokalpolitiker war offenkundig nicht erste Wahl des bisherigen SPÖ-Chefs Walter Steidl. Diesen Nachteil will er jetzt zum Vorteil machen. Mit seinem Antritt soll es einen echten Neustart und eine Verjüngung geben. „Mit mir wird sich vieles ändern“, kündigt der neue Chef an.

SALZBURG: "PRÄSENTATION DES NEUEN SPÖ-LANDESVORSITZENDEN" / EGGER

Das Parteipräsidium wählte Egger einstimmig.

Neuer Chef wird Bundesrat

Politische Erfolge hat er aber schon auf anderer Ebene erzielt, wie Egger bei seiner Vorstellung erzählte. Vor zehn Jahren brachte er eine Petition ein, um Zivildienern den Einstieg in die Polizei zu ermöglichen, und war damit erfolgreich. „Da habe ich gesehen, wenn man sich mit Herz und Seele für eine Sache einsetzt, kann man etwas erreichen“, sagte Egger.

Allerdings kann er bis zur nächsten Wahl 2023 trotz des Abschieds seines Vorgängers nicht in den Landtag, da er 2018 nicht kandidierte. Egger zieht in den Bundesrat ein, von dort wechselt Michael Wanner als Steidls Nachfolger in den Landtag. Beruflich war Egger zuletzt als TV-Journalist im Red Bull Media House und als selbstständiger Moderator tätig.

Diese beiden Jobs wird der 33-Jährige, der seit Jahren in einer festen Beziehung lebt, nun aufgeben. Der Chefposten sei ihm bereits vor „einiger Zeit“ angeboten worden, sagte Egger.

SALZBURG-LANDTAGSWAHL: SPÖ-WAHLPARTY - STEIDL

Walter Steidl zieht sich jetzt zurück.

Mindestlohn erste Forderung

Inhaltlich blieb er bei seiner Vorstellung noch relativ vage, ein paar Schlagworte waren aber doch dabei. So will er sich für einen Mindestlohn von 1.700 Euro und leistbaren Wohnraum einsetzen. „Es kann nicht sein, das mit Wohnraum spekuliert wird, während sich Einheimische ihre eigene Heimat kaum leisten können.“

Mit Steidl verlässt jener Chef die Partei, der sie 2013 in einer sehr undankbaren Aufgabe nach einem Wahldebakel kurz nach dem Finanzskandal unter SPÖ-Führung übernommen hat. Der 62-Jährige freundete sich mit der Oppositionsrolle nur schwer an und führte die Partei 2018 in die nächste Wahlniederlage. Kurz danach kündigte er seinen Rückzug an. Die Nachfolgersuche erwies sich als schwierig, zahlreiche Kandidaten sagten Steidl ab.

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