Nach Kritik: Grünes Mäntelchen für Airpower im kommenden Jahr
Die zehnte "Airpower" in Zeltweg findet in exakt einem Jahr statt, am 2. und 3. September 2022. 200 Fluggeräte aus 20 Nationen sind dabei, kündigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag an, militärische Flugzeuge wie zivile Kunstflugstaffeln. "Es wird ein Programm für die ganze Familie geben", betonte Tanner. "Aber für uns ist die Airpower eine militärische Großübung, als solche ist sie auch zu sehen."
Spätestens seit der "Airpower" 2019 steht diese Art Luftschau jedoch wegen der Umweltbelastung in Kritik: 2011 etwa wurden dabei 150.000 Liter Kerosin verbraucht. Dazu kommen die Emissionen der vielen Pkw, mit denen die Hunderttausenden Besucher in die Obersteiermark fahren.
"Hauptteil der Emissionen kommt von Anreise"
Tanner entgegnet der Kritik jedoch mit der Verpflichtung eines "Teams aus Spezialisten für Umweltschutz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit", die die Vorbereitung sowie die Veranstaltung selbst entsprechend begleiten sollen. Außerdem werden die für die Schau benötigten Flüge innerhalb des Flugstundenkontingents der Heerespiloten absolviert. "Es werden 2022 keine weiteren Flugstunden dafür eingesetzt." Zudem soll am Boden Plastik vermieden und "sorgsam mit Ressourcen" umgegangen werden, versicherte die Ministerin.
Für die Besucher sollen Anreize ausgearbeitet werden, damit sie vom Privat-Pkw möglichst auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Ein Punkt, an dem die steirische Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) einhakt: "Der Hauptteil der Emissionen kommt von der An- und Abreise der Gäste. Das gibt es aber bei jeder Großveranstaltung." Steirische Forscher sollen deshalb beauftragt werden, ein Konzept für möglichst Co2-reduzierte Großveranstaltungen zu entwickeln. 2019 kamen 185.000 Besucher zur "Airpower", in Spitzenjahren waren es 300.000.
Zu teuer, nicht budgetiert
2019 stand die "Airpower" jedoch auch aus finanziellen Gründen an der Kippe: Der damalige Verteidigungsminister Thomas Starlinger aus der Übergangsregierung ließ sämtliche großen Budgetposten auf "Sinnhaftigkeit und Nutzen" nachrechnen, darunter auch die Flugschau. Dabei bekrittelte er, dass die Veranstaltung nicht budgetiert worden sei und überdies zu teuer - und das bloß drei Monate vor deren Start.
Land Steiermark, Verteidigungsministerium und Red Bull als dritter Partner schossen jeweils 1,2 Millionen Euro zu. Die vergangenen Veranstaltungen kosteten jeweils um die 13 Millionen Euro, doch die Ausgaben überstiegen die Einnahmen rund um ein Viertel.
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