Nach der Sturzflut in Hallein: "Die Situation war dramatisch"
Gegen 20 Uhr ist am Samstagabend der Kothbach innerhalb kürzester Zeit angeschwollen und hat die Altstadt der Salzburger Bezirkshauptstadt Hallein überschwemmt. "Das war wie eine Sturzflut", schildert Josef Tschematschar, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr am Tag danach die Katastrophe.
Sonntagvormittag hat der Regen vorübergehend nachgelassen. "Derzeit ist das große Auspumpen und Aufräumen angesagt. Wir wollen die Zeit nutzen, bis der nächste Regen kommt", sagt Tschematschar. Und die Niederschläge sollen in den kommenden Stunden wieder stärker werden.
"Von einer Entspannung kann kein Rede sein", so der Feuerwehrkommandant. Die Lage in Hallein ist noch unübersichtlich. "Nicht nur die Innenstadt ist betroffen. Wir haben auch Murenabgänge in anderen Ortsteilen." Noch konnten sich die Einsatzkräfte keinen Überblick aus der Luft verschaffen. Das Wetter lässt keinen Flug zu.
Aber wie konnte es überhaupt zu der Katastrophe kommen?
"Die Situation war sehr dramatisch. Das hat niemand voraussehen können. Innerhalb kürzester Zeit sind riesige Regenmengen auf uns runtergekommen", erzählt Tschematschar. Die Wassermassen hätten ein Auto in den Kothbach - normalerweise ein Rinnsal, das teils offen und teils unterirdisch durch Hallein fließt - gespült.
"Dadurch ist zu einer Verklausung gekommen." Mit gewaltiger Wucht bahnte sich das Wasser daraufhin seinen Weg durch die Straßen der Innenstadt. Ein weiteres Fahrzeug wurde mitgerissen.
"Wir mussten Menschen retten und Häuser evakuieren." Irgendwann habe es das Auto im Bach "durchgerissen", wodurch sich die Lage wieder entspannt hat.
Verletzte oder Vermisste gibt es keine. Aber: "Die Schäden sind extrem groß." Der Kothbach habe zwar schon bei Hochwassern 2002 und 2013 für Probleme gesorgt. "Aber so etwas haben wir noch nie erlebt", sagt der Feuerwehrkommandant.
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