Hallein überschwemmt: Zivilschutzalarm bleibt aufrecht

Hallein überschwemmt: Zivilschutzalarm bleibt aufrecht
Starkregen lässt Pegel steigen: Salzach und Ybbs überschritten Hochwasserwarnstufe. Hallein von Hochwasser schwer getroffen.

Starker Regen in kurzer Zeit hat am Samstag und in der Nacht auf Sonntag auch in Österreich für schwere Verwüstungen gesorgt. Besonders betroffen war Samstagnacht Hallein. In der Salzburger Bezirkshauptstadt wurde am späten Abend Katastrophenalarm ausgerufen, weil der Kothbach über die Ufer getreten war und eine Spur der Verwüstung durch die Altstadt zog.

Für das Land Salzburg konnte am Sonntagmorgen noch keine Entwarnung gegeben werden. Der Zivilschutzalarm in der Stadt Hallein bleibt aufrecht. Es werden weitere starke Regenfälle erwartet. 

Mit einer Entspannung der Lage wird erst am Abend gerechnet. Bis dahin wird die Bevölkerung gebeten, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden. Wasserabläufe sollten freigehalten, Kellerschächte abgedeckt und die Pegelstände im Auge behalten werden. Die Bevölkerung soll zudem die Hinweise und Warnungen der Behörden befolgen.

Bundesheer im Assistenzeinsatz in Hallein

Bis zu 2.300 Feuerwehrleute waren in der Nacht und am Sonntag im Einsatz, berichtete das Land Salzburg. Experten des Katastrophenschutzes schätzten die Lage mit Überflügen aus der Luft ein, wo dies möglich war. Das Bundesheer war mit einem Erkundungstrupp vor Ort und entsandte Soldaten für einen Assistenzeinsatz nach Hallein.

Unwetter: Zivilschutzalarm in Hallein

Hallein: Ausmaß der Zerstörung noch nicht abschätzbar

In Hallein verwandelte sich am Samstag der Kothbach in einen reißenden Fluss durch die Tennengauer Bezirkshauptstadt. Ein abgestellter Pkw wurde mitgerissen, das Wasser drang in mehrere Gebäude ein. Für Bewohner, die zunächst nicht in ihre Häuser konnten, wurde ein Notquartier eingerichtet. Wie hoch die Schäden in der Altstadt sind, ist momentan noch nicht abschätzbar.

Unwetter in Tirol

Ähnlich war Samstagabend die Situation auch in Tirol, wo die Wasserstände an drei Messstellen ein 30-jähriges Hochwasser überschritten. Betroffen war gegen Mitternacht die Brixentaler Ache bei Bruckhäusl (Bezirk Kufstein) sowie die Kelchsauer Ache bei Hörbrunn (Bezirk Kufstein). Auch der Gschlösslbach in Innergschlöss (Bezirk Lienz) befand sich bereits über der Marke eines 30-jährlichen Hochwassers.

Am Abend absolvierten die Feuerwehren in Kufstein bis Mitternacht rund 100 Einsätze alleine im Kufsteiner Stadtgebiet, wo das Wasser der Zulaufbäche des Inns bereits in die Straßen der Bezirkshauptstadt gelangte. 

Auf der Niederschlagskarte der Ubimet, veröffentlicht im Liveticker der Unwetterzentrale (uwz.at), sind die enormen Regenmengen zu sehen, die am Samstag zwischen 0 und 22 Uhr in Österreich fielen.

Innerhalb nur einer Stunde gingen beispielsweise in Wien 40 Liter Regen pro Quadratmeter nieder.

Die Messstellen haben folgende Daten ermittelt:

  1. Schönau/Enns (Oberösterreich) - 101 Millimeter Niederschlag
  2. St. Pölten (Niederösterreich) - 98 Millimeter
  3. Golling (Salzburg) - 97 Millimeter
  4. Wien/Hohe Warte - 93 Millimeter
  5. Reutte (Tirol) - 87 Millimeter
  6. Hall bei Admont (Steiermark) - 74 Millimeter
  7. Warth (Vorarlberg) - 47 Millimeter
  8. Neudorf/Landsee (Burgenland) - 47 Millimeter
  9. Mallnitz (Kärnten) - 26 Millimeter

In Kufstein wurden die Menschen aufgefordert, Gebäude nicht zu verlassen und sich in höhere Stockwerke zurückzuziehen. Keinesfalls sollten Keller und Tiefgaragen aufgesucht werde, hieß es seitens der Leitstelle Tirol. Aufgrund von Vermurungsgefahr wurde die Felbertauernstraße zwischen der Mautstelle und Hinterburg gesperrt. Die Dauer der Sperre ist derzeit unbekannt.

Evakuierungen in Oberösterreich: Zivilschutzwarnung in Steyr

Die oberösterreichische Landeswarnzentrale verzeichnete 150 Feuerwehreinsätze in den Bezirken Steyr-Stadt, Steyr-Land, Kirchdorf, Linz-Land, Wels-Land und Gmunden. In Schärding wird seit Samstag 22.30 Uhr am Aufbau eines Hochwasserschutzes gearbeitet, weil durch das überdurchschnittlich schnelle Ansteigen des Pegels der Salzach in den Morgenstunden am Sonntag auch am Inn mit dem Erreichen der ersten Hochwassermarke gerechnet wird.

Auch in Braunau rechnet man damit, dass die Hochwassermarken HQ10-30 (10- bzw. 30-jähriges Hochwasser) erreicht werden. Deshalb wurde in Ach an der Salach bereits vorsorglich damit begonnen, einzelne Gebäude zu räumen.

Im Bezirk Steyr-Land hat der Steyrfluss um 23:00 Uhr die Durchflussmenge von 150 m³/Sekunde beim Kraftwerk Klaus erreicht, woraufhin 14 Feuerwehren zur Abwehr von Überflutungen alarmiert wurden.

Am Sonntag um 1:04 Uhr wurde nach Erreichen von 490 Zentimeter am Pegel Ortskai Steyr das Sirenenprogramm "Zivilschutzwarnung" ausgelöst, um die Bevölkerung vor Hochwasser in der Stadt-Steyr zu warnen.

Hotspot Hallein

Die Videos aus Hallein, die in den sozialen Medien kursierten, zeigen das Ausmaß der Überschwemmung. Gewaltige Wassermassen flossen durch die Halleiner Altstadt, zerstörten Auslagen und rissen selbst Autos mit sich.

"Es sind auch Personen in der Gefahrenzone, die mittels Hubschrauber geborgen werden müssen", zitierten die Salzburger Nachrichten am Bürgermeister Alexander Stangassinger. Er sprach von einer "Katastrophe".

In Neukirchen (Obersulzbach) mussten in der Wiesensiedlung die Bewohner in den oberen Stockwerken bleiben. In Kuchl evakuierten die Einsatzkräfte nach einem Erdrutsch drei Häuser. In Lofer wurde ein Campingplatz vorsorglich evakuiert.

Die erste Bilder, die in der Nacht eintrafen, zeigen die Auswirkungen der Unwetter:

Hallein überschwemmt: Zivilschutzalarm bleibt aufrecht

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SALZBURG: UNWETTER - SITUATION IM RAUM HALLEIN

Hallein überschwemmt: Zivilschutzalarm bleibt aufrecht

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In der Stadt Salzburg wurde der mobile Hochwasserschutz entlang der Salzach aufgebaut. Kurz nach 21.30 Uhr erreichte der Fluss die Hochwasserwarngrenze.

Im Bereich des Alterbachs und des Gersbachs kam es zu lokalen Überflutungen. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt werden. Bei den Messstellen der Nonntaler Brücke und beim Mayrburger Kai in der Stadt Salzburg wurde Alarmstufe 1 sowie die Warngrenze im Saalachtal und an der mittleren Salzach (Pongau) erreicht. 

Tausende Blitzentladungen wurden am Samstag registriert, die meisten in Niederösterreich.

  1. Niederösterreich 21.665
  2. Oberösterreich 6.693
  3. Wien 3.476
  4. Burgenland 2.398
  5. Steiermark 1.672
  6. Salzburg 896
  7. Kärnten 1

Quelle: uwz.at

300 Einsätze in Wien

Starke Regenfälle und Gewitter im gesamten Wiener Stadtgebiet haben seit dem frühen Samstagvormittag zu Dauereinsätzen der Feuerwehr in Wien geführt. Bisher seien mehr als 500 Einsätze durchgeführt worden, teilte die Wiener Berufsfeuerwehr in einer Aussendung in der Nacht auf Sonntag mit. Laufend seien neue Meldungen in der Notrufzentrale der Feuerwehr eingelangt. Dienstfreie Feuerwehrkräfte seien einberufen und zusätzliche Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt worden.

Teilweise kam der Verkehr in der Stadt zum Erliegen, weil Unterführungen überflutet wurden – wie zum Beispiel am Matzleinsdorferplatz, Staus waren die Folge.

Die Wetterstation Wien-Favoriten meldete 84 Millimeter Niederschlag auf Twitter, weiter nordöstlich wurden sogar über 100 Millimeter registriert.

Bei den meisten Einsätze habe die Berufsfeuerwehr wegen überschwemmter Keller und Unterführungen oder durch den Regen überflutete Fahrbahnen ausrücken müssen. Zur Unterstützung sei auch der Katastrophenhilfsdienst des Wiener Landesverbandes hinzugezogen worden. In Wien habe es innerhalb einer Stunde 15 Liter pro Quadratmeter geregnet, gleich viel wie insgesamt in den vergangenen sieben Wochen zusammen, so die Wiener Berufsfeuerwehr.

Katastrophenfall auch in Oberbayern

Der Landkreis Berchtesgadener Land hat wegen Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Es gebe sehr viele Murenabgänge, die Feuerwehr sei überlastet, sagte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein am späten Samstagabend.

Mehr zur Unwetterlage in der Nacht auf Sonntag in Deutschland gibt es hier:

Das war der Unwetter-Samstag in Österreich

Der Schwerpunkt der Unwetter am Samstag erstreckte sich vom Salzkammergut bis ins Mittelburgenland. Laut Daten der Unwetterzentrale sind die größten Regenmengen bis zum frühen Nachmittag über St. Pölten niedergegangen. In der niederösterreichischen Landeshauptstadt wurden 83 l/m² gemessen.

Schwerpunkte der Einsätze waren der Raum Neulengbach und die Landeshauptstadt. Rund 222 Einsatzkräfte waren den ganzen Vormittag damit beschäftigt, Keller auszupumpen und das Wasser von Straßen abzuleiten, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando St. Pölten in einer Aussendung.

Hallein überschwemmt: Zivilschutzalarm bleibt aufrecht

Am Nachmittag kam es in Niederösterreich zu weiteren vereinzelten Feuerwehreinsätzen: In Neunkirchen und Zöbern gab es etwa kleinere Überflutungen.

Um 19 Uhr meldete die ÖBB via Twitter, dass zwischen Allentsteig und Gmünd aufgrund von Unwetterschäden der Zugverkehr eingestellt wurde.

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