Erst ab der Burg Kreuzenstein (Bezirk Korneuburg) finden sich erste Spuren des Flugs, ist auf der Tracking-Seite flightradar24 zu sehen. Auch in der Unfallmeldung soll der Startort fehlen.
Der Hubschrauber gehört einem Unternehmen aus dem Mostviertel. Der Firmenchef war für eine Stellungnahme allerdings für den KURIER nicht zu erreichen. Ob der Helikopter verbotenerweise vom Flughafen Stockerau oder dem Firmen-Flugplatz nahe des Piestingtals gestartet ist, ist derzeit Gegenstand der Untersuchungen. Diese dürften nach mehreren Anfragen des KURIER nun ordentlich Fahrt aufgenommen haben.
„Wir stehen erst am Anfang unserer Ermittlungen, auch die Flugunfallkommission wurde eingeschaltet“, berichtet Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Auch die Austro-Control interessiert sich nun für die genaueren Hintergründe des mysteriösen Absturzes.
Der R22 war jedenfalls gegen 17.35 Uhr am Donnerstag in einer Wiese in Obersulz "hart gelandet“. Verletzt wurde bei dem Aufprall glücklicherweise niemand, der Hubschrauber wurde allerdings sehr stark beschädigt. Ein Teil des Hecks brach dabei ab, der Sachschaden dürfte dem Vernehmen nach enorm sein.
An Bord der Maschine waren der Pilot und sein Sohn. Ihnen könnte nun auch eine Anzeige nach dem Coronavirus-Gesetz drohen, mit diesem wurden beispielsweise auch Hobbysportler sanktioniert, die etwa Drachenfliegen waren. Ob sie den Hubschrauber angemietet hatten, war vorerst unklar.
Spannend ist jedenfalls auch, dass die Flugunfallkommission des Verkehrsministeriums diesen Unfall nun überhaupt untersucht. Bei einem ähnlichen Unfall, bei dem es einen prominenten Piloten gab und sogar (von diesem bestrittene) Verdächtigungen bezüglich eines möglichen Versicherungsbetrugs im Raum standen, wurde nicht untersucht – mit dem Hinweis, dass Fluggeräte in dieser Gewichtsklasse nur untersucht werden, wenn es Verletzte oder Tote gibt.
Kommentare