Seit 100 Jahren in Österreich: Woher kommt der Muttertag?

Auch beim Blumenstrauß kann man auf mehr Nachhaltigkeit achten
Am 12. Mai wird, wie an jedem zweiten Sonntag im Mai, wieder der Muttertag gefeiert. Doch wo fand der Brauch seinen Ursprung?

Der Muttertag, der in Österreich erstmals vor 100 Jahren gefeiert wurde, geht in seiner heutigen Form auf Frauenbewegungen in den USA und diesseits des Atlantiks in Großbritannien zurück.

Muttertag kommt aus den USA

In den Vereinigten Staaten gründete Ann Maria Reeves 1865 die Bewegung "Mothers Friendships Day", die zum Ziel hatte, Mütter zu vernetzen und ihren Austausch zu fördern. Am 12. Mai 1907, dem Sonntag nach ihrem zweiten Todestag, veranstaltete ihre Tochter Anna Marie Javis eine Gedenkveranstaltung zu Reeves' Ehren. Im Jahr darauf wurde daraus eine allen Müttern gewidmete Veranstaltung. Bereits 1909 wurde der Muttertag landesweit gefeiert. Eine Resolution des US-Kongresses machte ihn 1914 zum nationalen Feiertag.

Ab 1924 erstmals in Österreich

Auf Initiative von Marianne Hainisch ist 1924 der Muttertag erstmals in Österreich begangen worden, wo er aber kein Feiertag ist. Ihr Sohn Michael war ab 1920 erster Bundespräsident der Republik. Den meisten dürfte die Mutter des rot-weiß-roten Muttertags als Gründerin der heimischen Frauenbewegung ein Begriff sein. Hainisch forderte bereits 1870 die Errichtung von Realgymnasien für Mädchen und die Zulassung zum Studium.

In Deutschland wurde der Tag auf Initiative des Verbands Deutscher Blumengeschäftsinhaber am 13. Mai 1923 erstmals gefeiert. Die Nationalsozialisten nutzten den Muttertag für ihre Propaganda und machten ihn zum Feiertag, was ihn bis heute teils umstritten macht. In der DDR wurde der Muttertag nicht offiziell begangen, im Fokus stand der internationale Frauentag am 8. März.

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