Murkraftwerk: Die ersten Bäume sind gefallen

Die ersten Bäume sind gefallen
Die Bauarbeiten für das umstrittene Projekt gingen gleich nach den Wahlen in Graz richtig los.

Die ersten Bäume sind gefallen: Am Montag, 6 Uhr Früh, startete die Rodung entlang der Mur, um für das neue und umstrittene Kraftwerk in Graz-Puntigam Platz zu schaffen. Je nach Zählart müssen 800 (Projektbetreiber) oder 17.000 (Projektgegner) Bäume weg.

Begonnen wurde gestern bei der Olympiawiese, an der bereits Anfang Jänner die Baustellenzufahrt eingerichtet wurde. Im Lauf des Tages wurden auch Bäume zwischen der Puntigamer Brücke und dem Puchsteg gefällt. Der Radweg wurde gesperrt, die Radler umgeleitet.

Mur muss ausweichen

Später wird auch die Mur umgeleitet werden müssen: Um das Werk in einem trockenen Bachbett errichten zu können, wird der Fluss bis zur geplanten Baufertigstellung über einen Ausweichkanal in der Olympiawiese fließen.

Zwar ist im Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eine Frist für die Rodung bis Mitte März vorgegeben. Dass aber am Tag nach den Gemeinderatswahlen begonnen wurde, kam aber doch überraschend. KPÖ und Grüne, Gegner der Staustufe Puntigam, vermuten, dass die bei den Wahlen siegreiche ÖVP unter Siegfried Nagl Fakten schaffen wolle, bevor Regierungsverhandlungen in Fahrt kommen.

Auflagen kontrollieren

"Leider ist eingetreten, was wir befürchtet haben", sagt Manfred Ebner von der KPÖ. "Die Menschen, die mit Nagls bunten Prospekten und Versprechungen besänftigt werden sollen, werden kaum mehr die Möglichkeit haben, sich zu wehren." Die Grünen ätzen, dies sei "ein schwarz-blauer Tag für Graz". "Wir prüfen genau, ob die Auflagen der UVP auch eingehalten werden", versichert Obfrau Tina Wirnsberger.

Die Energie Steiermark kündigt indes an, dass das Holz den Grazern zugute kommen soll – zur freien Entnahme oder für soziale Einrichtungen.

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