Millionenskandal im Magistrat Klagenfurt: "Das kontrolliert eh keiner"

Der Lindwurmbrunnen in Klagenfurt
Dem KURIER wurde das vollständige Gutachten zum Skandal im Magistrat Klagenfurt zugespielt. Die Kontrollinstanzen werden entlastet.

Im März wurde bei einer Pressekonferenz bekannt, dass ein ehemaliger Mitarbeiter 1,76 Millionen Euro der Klagenfurter Stadtkasse veruntreut haben soll. Daraufhin veranlasste die Stadt die Prüfung des Skandals durch den Wirtschaftsprüfer KPMG. Danach herrschte ein halbes Jahr Ruhe – zumindest öffentlich.

Denn bereits am 15. Mai war das Gutachten fertig – bekommen haben dürften es damals wohl nur Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Magistratsdirektor Peter Jost. Man wollte den Ermittlungen nicht vorgreifen, hieß es am letzten Donnerstag vor Journalisten, wo grob erklärt wurde, was in dem Papier steht.Unter anderem wird darin der Modus Operandi detailliert beschrieben: Vom Jahr 1997 bis zum Jahr 2019 wurden 22 Saldovorträge in der Höhe von 1,75 Millionen Euro vorgenommen. Eine Bargeldbehebung aus dem Jahr 2019 wurde nicht vorgetragen. So kommt man auf die letztliche Nettoschadenssumme von 1,76 Millionen Euro. Netto deswegen, weil die Stadt in dieser Zeit keine Zinsen für das Geld bekam und nach publik werden des Skandals Geld für Rechtsberatungen und Gutachten in die Hand nehmen musste.

Den Bruttoschaden beziffert KPMG auf 2,369 Millionen Euro, wovon 110.000 Euro auf Rechtsberatung, weitere Beratungskosten und die Aufarbeitung des Sachverhaltes durch Magistratsmitarbeiter entfallen.

23 Jahre unentdeckt

Doch wie genau konnten diese Vorgänge für 23 Jahre unentdeckt bleiben und wie kam man schlussendlich doch drauf?

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