Damit muss das Thema im Nationalrat behandelt werden.
„An den Schulen ist psychische Gesundheit viel zu wenig Thema“, sagt Carina Reithmaier, Bundesobfrau der Schülerunion. Jeder zweite Jugendliche sei depressiv, sagt sie – die Zahl stamme aus einer Studie zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen der Donau Universität Krems.
Die Pandemie mit Social Distancing und Distance Learning habe diese Situation noch weiter verschlechtert. „Das Thema ist in jedem Klassenraum“, sagt Reithmaier. Nur behandelt werde es nicht. Mit dem Volksbegehren will die Schülerunion mehr Aufmerksamkeit für das Thema schaffen.
Sie fordert Prävention und Früherkennung, mehr Unterstützungspersonal an den Schulen (etwa Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter), dass Lehrkräfte sensibilisiert werden und das Thema mentale Gesundheit in den Lehrplan aufgenommen wird.
Außerdem sei ein Schwerpunkt auf Suizid- und Mobbingprävention zu setzen. Wichtig: All diese Forderungen müssten flächendeckend umgesetzt werden, nicht nur in einzelnen Schulen, in denen sich engagierte Lehrkräfte dankenswerterweise mit dem Thema auseinandersetzen.
Unterstützung für ihr Anliegen hat die Schülerunion auch von anderen Organisationen bekommen, etwa von der Bundesjugendvertretung, der Ärztekammer und dem Berufsverband für Psychotherapie.
Insgesamt liegen seit Beginn der Eintragungswoche am 2. Mai sieben Volksbegehren zum Unterzeichnen auf – entweder online oder in österreichweit 2.000 Eintragungslokalen. Und zwar das „Rechtsstaat und Antikorruptionsvolksbegehren“, „Impfpflichtabstimmung: Nein respektieren!“, „Stoppt Lebendtier-Transportqual“, „Arbeitslosengeld rauf!“, „Bedingungsloses Grundeinkommen umsetzen!“ und eben das „Mental Health Jugendvolksbegehren“.
Bis Montag 20 Uhr ist das Unterschreiben noch möglich. Um 20.15 Uhr gibt das Innenministerium bekannt, welche Volksbegehren die Marke von 100.000-Unterschriften erreicht haben und damit im Nationalrat behandelt werden müssen.
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