Mehr Kinderschutz: Kontrollen in Wiens Kindergärten ab Jänner

Kinder in einer Kita
Bis 31. Dezember können Betreiber noch Kinderschutzbeauftragte benennen, ab dem neuen Jahr werden diese behördlich überprüft.

Die Stadt Wien macht Ernst, was das Thema Kinderschutz in Kindergärten betrifft. Bis 31. Dezember haben Kindergartenträger noch Zeit, Schutzkonzepte zu implementieren und Kinderschutzbeauftragte zu benennen. Ab 1. Jänner wird die Umsetzung behördlich kontrolliert. Damit sei das „strengste Kinderschutzgesetz Österreichs“ in Kraft, wie der für Bildung zuständige Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) am Donnerstag via Aussendung erklärte.

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Im Vorfeld wurden entsprechende Schulungen durchgeführt. Heuer gab es laut Stadt 51 Fortbildungen für 777 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu institutionellem Kinderschutz und Meldeverpflichtung, zusätzlich wurden 264 telefonische Beratungen zu der Implementierung der Kinderschutzkonzepte durchgeführt. 

Auch in der Aufsichtsbehörde, der Kinder-und Jugendhilfe (MA 11) wurde nachgeschärft und eine Kompetenzstelle für Kinderschutz eingerichtet. „Wir als Politik müssen jene Rahmenbedingungen für unsere Kinder schaffen, die es ihnen ermöglichen, die beste Bildung sorgenfrei zu erfahren“, so Wiederkehr.

Fokus auf Bedürfnisse der Kinder

Bei der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit sei man „beeindruckt, wie viel der Stadt Wien zum Wohl der jüngsten Kinder in nur einem Jahr gelungen ist.“ Geschäftsführerin Caroline Culen wies außerdem darauf hin, dass sichere Bildungseinrichtungen elementar für das gesunde Aufwachsen von Kindern seien.

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Nicht nur Missbrauch soll verhindert werden, der Fokus der Kinderschutzmentoren soll generell auf den Bedürfnissen der Kinder liegen. Sie sollen mitentscheiden und mitgestalten dürfen. „Die Kinder werden stark gemacht, ihre Bedürfnisse zu äußern. Nur ein Kind, das weiß, es darf sagen, was es braucht, wird auch ’Stopp’ sagen können“, erläuterte Karin Broukal, Leiterin der Abteilung „Stadt Wien – Kindergärten“ gegenüber dem ORF.

Dass der Kinderschutz überarbeitet wurde, hängt mit Missbrauchsverdachtsfällen in einem Kindergarten in Penzing zusammen. Zwei Pädagogen standen dabei im Zentrum der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen diesen Dezember allerdings eingestellt. Im Zuge der Causa war auch die Leitung der städtischen Kindergärten (MA10) neu besetzt worden. Wiederkehr äußerte damals seinen Unmut über das Krisenmanagement rund um den Verdachtsfall.

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