März ist trocken wie noch nie: Warten auf Segen namens Regen

März ist trocken wie noch nie: Warten auf Segen namens Regen
Trockenste erste Märzhälfte seit Aufzeichnungsbeginn. Dafür bringt der Monat auch einen Rekord an Sonnenstunden.

Sehr kalt, sehr sonnig – und extrem trocken. So kann man, kurz zusammengefasst, Bilanz über die erste Märzhälfte ziehen. „Es ist sogar die trockenste erste Märzhälfte seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1961“, erklärt Meteorologe Michele Salmi vom Wetterdienst Ubimet.

Normalerweise regnet es vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut zu dieser Jahreszeit ergiebig. Im gesamten März kommt man hier durchaus auf 100 bis 120 Liter pro Quadratmeter. Und heuer? „Da waren es quasi null Liter“, sagt Salmi. Im Rax-Schneeberg-Gebiet in Ostösterreich sollte es im März 70 bis 75 Liter Niederschlag pro Quadratmeter geben. Bisher waren es ein bis zwei.

"Schon Herbst zu trocken"

„Schon der Herbst verlief um 30 bis 40 Prozent zu trocken. Der Winter brachte in den Nordalpen Schnee, in Kärnten und der Steiermark etwa war er aber auch zu trocken“, so Salmi. Dazu kommt der trockene März. Dies ist auch ein Grund für die Probleme mit Waldbränden in Tirol: „Es gibt das Missverständnis, dass Brände im Winter kein Thema sind. Dabei ist eine derartige Trockenheit im wahrsten Wortsinn brandgefährlich“, so Salmi.

Keine atlantischen Fronten

Doch was beschert uns diese trockenen Tage? „Vereinfacht gesagt, etablierte sich ein stabiles Hochdruckgebiet, das atlantische Fronten abhält, die uns normalerweise Regen bringen“, erklärt der Experte. Doch kein Schatten ohne Licht: Der März brachte auch einen Rekord an Sonnenstunden. In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich gab es bereits doppelt so viele wie gewöhnlich.

Der klare Himmel wiederum beschert uns kalte Nächte: „Die Aneinanderreihung von Nächten mit Minusgraden ist bemerkenswert“, erklärt Salmi. In St. Pölten zum Beispiel gab es seit Märzbeginn noch keine Nacht mit Plusgraden. Normalerweise zählt man hier im gesamten März im Schnitt nur 13 Frostnächte.

Vor allem im April und Mai wäre Regen dringend nötig, damit die Vegetation gedeihen kann. So weit reichen die Prognosen freilich nicht.

Aber zumindest die kommenden Tage sind absehbar: Tendenziell dürfte der März trocken bleiben – und er bleibt auch sehr sonnig und kalt.

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