Lockdown ließ Preis für Wildbret in den Keller rasseln

Lockdown ließ Preis für Wildbret in den Keller rasseln
Der Absatzmarkt für Wildfleisch brach mit Lockdown Nummer zwei komplett ein

Eigentlich hätten mit Jahresende wieder Hirschrücken, Rehkeule und Co. in die Gastronomie Einzug halten sollen. Doch Lockdown Nummer zwei sorgte dafür, dass das Wildbret die Kühlkammern der Wirte nie verließ. Oder gar nicht erst erreichte.

Denn die Schließung von Gastronomie und Hotellerie ließ die Preise für Wildfleisch in den Keller rasseln und somit den größten Absatzmarkt für heimisches Wildbret komplett einbrechen. „Die Jäger haben Probleme, das Wild an den Mann zu bringen“, berichtet Florian Fritz – zum einen Jagdaufseher im Wienerwald, zum anderen Pächter des Klostergasthauses in Thallern (NÖ). Zumindest zu einem fairen Preis.

„Normalerweise bekommt man für das Kilo Wildbret in der Decke (also aufgebrochen und ohne Kopf) 2,90 bis 3,20 Euro“, erklärt Fritz. Aktuell seien es 1,80 bis 2,20 Euro. Und auch bei Wildschweinen in der Schwarte (also in der schwarzen Kutte) sei die Lage prekär: „Da sind es normalerweise etwa 1,50 Euro für den Kilo. Jetzt bekommt man 45 bis 75 Cent. Sofern man überhaupt jemanden findet, der das zahlt.“

Wildes Österreich

Für Abhilfe sorgten zunächst Handelsketten, die heimisches Wild ins Sortiment aufnahmen. Nicht ohne dafür Kritik zu ernten: Während die Jäger in manchen Fällen nur zwei bis vier Euro pro Kilo erhielten, wurden die Gustostückerln im Supermarkt zum Kilopreis von 40 Euro angeboten.

Die Landesjagdverbände lernten aus der Krise und richteten die Online-Plattform „Wildes Österreich“ ein. Auf der Seite www.wild-oesterreich.at finden sich alle Bezugsquellen für heimisches Wildfleisch.

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