Kükenschredder-Verbot: Was passiert mit den männlichen Küken in Österreich?

Kükenschredder-Verbot: Was passiert mit den männlichen Küken in Österreich?
Anfang 2023 wurde mit einer Novelle in Sachen Tierschutz und "Bruderküken" nachgeschärft. Doch wie ist die aktuelle Lage in Österreich?

Eine deutsche Dokumentation des ZDF WISO sorgte vergangene Woche für Aufsehen. Das Thema, das auch hierzulande immer wieder die Wogen hochgehen lässt: Es geht um industrielles Kükentöten. Das ist nämlich auch in Österreich seit 1. Jänner 2023 verboten. 

In § 6 des Tierschutzgesetzes in Österreich wurden nach Abs. 2 die Absätze 2a und 2b eingefügt: "(2a) Das Schreddern von lebendigen Küken ist verboten. Ebenso ist das Töten lebensfähiger Küken verboten, sofern diese nicht der Futtergewinnung dienen. Dieser Verwendungszweck ist jederzeit auf Verlangen von der Brüterei der Bezirksverwaltungsbehörde nachzuweisen. (2b) Im Falle einer Anwendung einer Methode zur Früherkennung des Geschlechts während der Brut und der Aussortierung von Küken im Embryonalstadium ist dies ab dem siebenten Bebrütungstag nur mit Betäubung erlaubt. Nach dem 14. Bebrütungstag ist die Aussortierung verboten."

Mehr lesen: Tierschutz: Neue Regeln für männliche Küken im Hühnerstall

Das lesen Sie u.a. in diesem Artikel:

  • Wie ist die Gesetzeslage in Österreich?
  • Wie ist die aktuelle Situation hierzulande?
  • Männliche Küken als Futtermittel
  • Kritik an der Gesetzesnovelle von Jänner 2023

Auch in Deutschland ist seit dem 1. Jänner 2022 das Schreddern und, anders als in Österreich, auch das Vergasen von sogenannten "Bruderküken" (männliche Küken) verboten. Der öffentlich-Rechtliche Rundfunk hat sich das genauer angesehen. Die Recherchen der Tierschützer entlarven, dass die vermeintliche Verbesserung viel mehr eine Verlagerung des Problems ist. Die männlichen Küken werden zwar nicht mehr auf heimischem Boden getötet, jedoch werden sie lasterweise nach Polen oder Südosteuropa gebracht, wo sie unter erbärmlichen Umständen für wenige Wochen gemästet werden, ehe sie in Schlachthöfen verenden.

➤ Mehr lesen: Geflügelschlachthof: Anzeige wegen Tierquälerei

"Dieses Verbot begünstigt eben Exporte lebendiger Küken ins Ausland - beispielsweise nach Polen - wo deren Tötung letztlich (noch) erlaubt ist. Das Komplettverbot Deutschlands löst also das Problem der enormen Mengen an männlichen Legeküken nicht endgültig, sondern verlagert es mitunter in angrenzende Länder", so Melanie Ebner von Greenpeace.

    Doch wie ist die Situation in Österreich?

    Kommentare