Ganz sind sie das (noch) nicht. Derzeit sind die Trucks vor allem auf Autobahnen unterwegs – mit einem „Sicherheitsfahrer, der aber nur im Notfall eingreifen soll. Die „letzte Meile“ zum Endkunden übernimmt dann der menschliche Fahrer. „Insofern nehmen wir also auch keine Arbeitsplätze weg, wir verlagern sie“, schildert Andreas Wendel. Denn auch in der Abfertigung der Ladungen und beim Wechsel der Anhänger sei Personal nötig.
Der Vorarlberger ist Chief Technology Officer (CTO) bei Kodiak und war Gründungsmitglied. Seit neun Jahren arbeitet er am autonomen Fahren, zunächst bei Google, wohin es Wendel nach seinem Informatikstudium mit den Schwerpunkten Computer Vision und Robotik zog. Für das Unternehmen Waymo brachte er danach zwei autonome Personenfahrzeuge auf öffentliche Straßen, ehe er zu Kodiak wechselte.
Hier sei er stolz auf den schnellen Fortschritt. „Wir konnten unsere ersten Lastwagen in weniger als einem Jahr zum Laufen bringen. In kürzester Zeit haben wir Technologien und Partnerschaften entwickelt, die uns zu einem der führenden Anbieter von autonomem Lkw machen.“ Im Sommer 2021 war das System in zwei Bundesstaaten in Betrieb genommen worden, mit kommerziellen Lieferungen nur in Texas. Seit dem Frühjahr 2022 wird es in elf Bundesstaaten vertrieben, mit Lieferungen in sechs davon.
Großer Vorteil: Die künstliche Intelligenz braucht keine Pausen. Mehr als eine Million Meilen haben die aktuell 24 Trucks von Kodiak Robotics bereits auf den Straßen der USA zurückgelegt. 1.500 Ladungen wurden zugestellt. Langfristig wolle man das System unabhängig von den eigenen Trucks jedem Transportunternehmen weltweit zum Einbau anbieten.
Zwei Standorte in den USA hatte das Familienunternehmen Welser Profile aus Niederösterreich bereits gegründet. Zu einer Verkaufsniederlassung in Chicago und einer Produktionsstätte in Valley City (Ohio) kam nun ein weiteres Werk ebendort. Man produziert Spezialprofile aus Stahl für viele Branchen – unter anderem die Automobilindustrie, die Energiegewinnung oder die Bauwirtschaft. Die Nachfrage im nordamerikanischen Raum sei ungebrochen und so habe man sich entschlossen, „eine Verbreiterung des Produktportfolios mit dem Bau eines neuen Werkes zu untermauern“. Vorstandsvorsitzender Thomas Welser will damit auch die Bedürfnisse europäischer Kunden, die nach Nordamerika expandieren, begleiten: „Wir haben uns entschieden, global mit einer Marke – Welser Profile – aufzutreten.“
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