"Keine Araber, Hippies und Veganer": Kärntner Wirt wurde angezeigt

"Keine Araber, Hippies und Veganer": Kärntner Wirt wurde angezeigt
Gastronom will künftig bestimmte Personengruppen nicht ins Lokal lassen - das sei Rassismus, rügt der Sprecher von SOS Mitmensch.

Stefan Lercher habe es, wie er sagte, "gereicht": "Wer je mit diesen Gästen zu tun hatte, weiß wovon ich rede." Und kündigte an, künftig keine "Araber, Hippies und Veganer" in seinem Lokal "Peppino" am Millstätter See in Kärnten einzulassen.

Alexander Pollak, Menschenrechtsexperte und Sprecher von SOS Mitmensch, reicht es nun auch: Er brachte Anzeige gegen den Wirt bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Spittal ein. Er beruft sich dabei auf das - etwas sperrig bezeichnete - Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen, kurz EGVG, wie Pollak auf Twitter mitteilte, und zwar wegen rassistischer Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft: "Wer einen anderen aufgrund der Rasse, der Hautfarbe, der nationalen oder ethischen Herkunft oder einer Behinderung diskriminiert oder ihn hindert, Orte zu betreten oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, die für den allgemeinen öffentlichen Gebrauch bestimmt sind, begeht eine Verwaltungsübertretung..." zitiert Pollak aus den Gesetz.

Das gelte auch für Gastronomen. Jeder Wirt könne freilich Regeln für das Verhalten von Personen im Lokal erlassen, aber für den kollektiven Ausschluss aufgrund von Kriterien wie Hautfarbe, Religion oder Herkunft gäbe es keine Rechtfertigung, ärgert sich Pollak - im Gegenteil: Das sei Rassismus.

Die Bezirkshauptmannschaft muss den Fall nun prüfen. 

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