Wut-Gastronom vom Millstätter-See sperrt Araber, Hippies und Veganer aus
Die Entscheidung sei vor drei Tagen gefallen. Spontan, bei einem Glas Wein und aus der Wut heraus, erzählt Stefan Lercher, Besitzer des Restaurants Peppino am Millstättersee, als ihn der KURIER am Telefon erreicht. Ab 19. Jänner wird es in seinem Lokal nur mehr wenige Tische, genau genommen acht, geben und diese seien für Stammgäste reserviert. Araber und Veganer sind nicht willkommen, wie auch die Kleine Zeitung berichtet.
Ernüchterung
Lercher bestätigt dies: "Ja, mir reicht es. Wer je mit diesen Gästen zu tun hatte, weiß wovon ich rede. Wir hatten zuletzt Gäste aus dem arabischen Raum, die ihr Kind samt dreckigen Schuhen mitten im Lokal auf den Tisch gestellt haben und meine Kellnerin dann beleidigen, weil sie sagt, sie sollen das unterlassen."
Lercher zieht darum die Konsequenzen. Aus dem Lokal mit 250 Sitzplätzen wird eines mit acht Tischen und drei bis vier Mitarbeitern. "Das Personalproblem kommt ja noch dazu", sagt der Gastronom, dessen Küche vor allem für Pizzen und exquisites Sushi berühmt ist.
Er sei wie er sei und habe "keine Nerven mehr für Diskussionen mit Gästen". Hinzu komme zu wenig Unterstützung vonseiten der Gemeinde.
Rechtlich möglich?
Ob ein Aussperren von Gästen rein rechtlich möglich ist, sei dem Gastronom dabei egal. "Das Rechtliche interessiert mich nicht. Ich stehe hinter dem, was ich möchte und tue. Und wenn meine acht Tische ausreserviert sind und Araber daherkommen, dann schau ich mir an, was die dagegen tun wollen."
Auf Instagram liest sich diese Ansage wie folgt: "Veganer, Hippies, Ökos und Araber ausgeschlossen. LG und guten Rutsch euer Peppino Team."
Ausschluss von Ethnien ist Diskriminierung
Etwas anders, sieht dies Stefan Sternad, Wirtesprecher in Kärnten. Per se gelte das Hausrecht. "Eine Einschränkung des Angebots aufgrund von Ethnien ist nicht machbar, das ist eine klare Diskriminierung", erklärt Sternad.
Was man laut dem Wirtesprecher allerdings sehr wohl kommunizieren kann, ist dass sich Gäste bitte ordentlich zu benehmen haben. Und das sei ein Problem, mit dem Gastronomen ganz generell zu kämpfen hätten. "Ich kenne den Kollegen vom Millstättersee und schätze ihn und seine Arbeit sehr. Ob diese Wortwahl die richtige ist, sei dahingestellt", sagt Sternad.
Der Wirtsprecher würde sich von den Gästen vor allem eines wünschen. "Mit Dienstleistungen generell wertschätzender umzugehen. Zumindest wenn wir in 50 Jahren noch solche haben möchten."
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