Kein Sommer in Sicht: Wetter weiter unbeständig

Kein Sommer in Sicht: Wetter weiter unbeständig
Mit richtig warmen Temperaturen kann man noch nicht rechnen. Ähnlich kühl wie der heurige Frühling war es 1996.

Laut internationalem Wetterdienst UBIMET werden auch die kommenden Tage noch durchwachsen sein. "Man muss aber sagen, so schlimm, wie es die Wetter-Apps anzeigen wird es nicht", sagt ein UBIMET-Sprecher. Es gäbe keine durchgehenden Regenschauer, im Osten bleibt es meist trocken.

Am Freitag wurd es generelll im ganzen Land wieder freundlicher, in der Steiermark und in Kärnten zeigt sich auch die Sonne. Im Osten sind Temperaturen bis zu 20 Grad möglich. Nur im Westen ist gegen Mittag bereits wieder mit Schauern zu rechnen.

Kaltfront

Am Samstag trifft eine neue Kaltfront das ganze Land. Im Flachland bleibt es trocken, in den Bergen kommt es vereinzelt zu Schauern. Laut UBIMET sei derzeit richtig stabiles Wetter nicht in Sicht. Am Montag und Dienstag wird es zwar wieder wärmer, von Sommerwetter kann man aber noch nicht sprechen.

Die scheinbare Ungenauigkeit unterschiedlicher Wetter-Apps erlärt man vonseiten der UBIMET damit, dass die Anbieter oft nicht auf lokaler Ebene arbeiten. "Außerdem sieht man immer nur das Wettersymbol. Das ist dann oft eine regnerische Wolke, wobei es vielleicht nur 15 Minuten an diesem Tag regnet", so ein UBIMET-Sprecher. Man solle diese Angaben daher nicht überinterpretieren.

Kein Sommer in Sicht: Wetter weiter unbeständig

Der diesjährige Frühling war ein kühler Ausreißer.

"Kühler Ausreißer"

In den vergangenen Jahren ist der meteorologische Frühling (März, April, Mai) fast immer ungewöhnlich warm gewesen. Heuer nicht: Ähnlich kühl wie 2021 war der Frühling zuletzt in den Jahren 1996 und 1991, wie eine Auswertung der ZAMG zeigt. Deutlich kühler als heuer war es zuletzt vor 34 Jahren, im Frühling 1987.

"Von den zehn wärmsten Frühlingen der 255-jährigen Messgeschichte waren acht in den 2000er-Jahren", sagte Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), "die fünf wärmsten Frühlinge der Messgeschichte sind 2007, 2018, 1811, 1794 und 2011."

Ein "kühler Ausreißer" sei schon mehr als überfällig gewesen: Denn im Rahmen der üblichen Schwankungen kommt alle 20 bis 30 Jahre ein Frühling vor, der sehr deutlich unter dem aktuellen Temperaturniveau liegt. "Der Frühling 2021 dürfte in der Endabrechnung um 1,5 bis 1,9 Grad unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre liegen", berichtete Orlik. "Wir erleben derzeit den kühlsten Frühling seit zumindest 25 Jahren, möglicherweise sogar seit 34 Jahren - je nachdem wie sich die Temperatur bis Ende Mai entwickelt."

Klimaerwärmung

Vor den 1990er-Jahren wäre eine Frühlingstemperatur wie heuer noch relativ normal gewesen. Denn im Zuge der Klimaerwärmung ist der Frühling in den letzten Jahrzehnten um knapp zwei Grad wärmer geworden. So liegt die Jahreszeit 2021 ziemlich genau im Bereich eines durchschnittlichen Frühlings in der Klimaperiode 1961 bis 1990. Auch im Vergleich mit der gesamten Messreihe seit 1767 liegt der Frühling 2021 eher im Mittelfeld. "Übrigens gab es auch früher Phasen mit sehr milden Frühlingen, vor allem von etwa 1780 bis 1830", betonte Orlik.

Der Grund für den kühlen Frühling 2021 war, dass es wenige Wetterlagen gab, die warme Luft aus dem Süden brachten. Es überwogen Nordwest-Wetterlagen, die kühle Luft vom Atlantik brachten und Hochdruck-Wetterlagen, bei denen aus Norden oder Osten relativ kühle Luft nach Österreich strömte.

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