Riecht die Katze direkt nach dem Fressen aus dem Maul, liegt das wahrscheinlich an ihren Vorlieben für Fleisch. Bei Jungtieren zwischen vier und sechs Monaten sorgt der Zahnwechsel für schlechten Atem.
Mundgeruch kann unterschiedliche Gründe haben
Verzieht sich der Mief nicht, müssen andere Gründe in Betracht gezogen werden. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber oder der Nieren sowie Diabetes können für das Übel verantwortlich sein. Selten ist es ein Tumor im Maul bzw. Rachenraum.
„Die Hauptgründe sind – wie beim Hund und beim Menschen – die Zähne“, sagt Reitl. Entweder entzündet sich ein Zahnfach, in dem sich die Wurzel befindet, oder es bildet sich Zahnstein. Das häufigste dentale Problem bei Katzen ist aber FORL; es ist artspezifisch.
Katzenkaries wird durch körpereigene Zellen verursacht
„Die ,Feline Odontoklastisch Resorptive Läsion‘ wird oft ,Katzenkaries‘ genannt. Dabei entstehen die Löcher gar nicht durch Bakterien, sondern durch körpereigene Zellen“, stellt die Tierärztin aus der Ordination Schönbrunn klar.
Das Problem beginnt in der Regel zwischen Wurzel und Krone. Die feinen Löcher werden zunächst durch das Zahnfleisch oder Ablagerungen verdeckt – und lange übersehen. Regelmäßige Kontrollen, am besten mittels Röntgen, ermöglichen eine frühzeitige Diagnose. Diese verhindert, dass Schmerzen chronisch werden und dass Zähne so sehr Schaden nehmen, dass sie abbrechen.
„FORL sorgt für einen Abbau der Zahnsubstanz“, erklärt der Zoodoc. Es sei ein Fehler im System, das sich kaum verhindern lässt. Manche Rassen, darunter Maine Coon und Britisch Kurzhaar, neigen besonders dazu. Jedenfalls muss jeder Vierbeiner, der anhaltende aus dem Maul stinkt, zeitnah zum Veterinärmediziner. Denn wo sich Futterreste sammeln, bilden sich Bakterien, die sich schließlich über das Blutsystem im ganzen Körper ausbreiten können.
FORL muss früh saniert werden
„Die Katze ist besser ohne löchrige Zähne dran, viele blühen nach dem Reißen richtig auf“, sagt Reitl. Selbst Vierbeiner mit zahnlosem Gebiss werden satt. Weiches Feuchtfutter lässt sich mit dem Kiefer kauen, Trockenfutter verschlingen.
„Zähneputzen verhindert zwar FORL nicht, doch es beugt der Bildung von Zahnstein vor“, sagt der KURIER-Tiercoach. Damit die Übung gelingt, muss das Reinigen möglichst früh trainiert werden – in Babyschritten zur Maulhygiene.
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