„Patienten können sich wie üblich verhalten oder abgeschlagen wirken. Vermehrtes Trinken und Hecheln zählen zu den Symptomen“, sagt Reitl. Mitunter werden Blutstropfen abgesetzt.
Hunde mit Blasenentzündung müssen zum Tierarzt
Kränkliche Vierbeiner sollten jedenfalls dem Veterinärmediziner vorgestellt werden. Denn unbehandelt kann sich eine Blasenentzündung bis in die Nieren ausbreiten und andere Organe in Mitleidenschaft ziehen.
Infektionen sind die häufigsten Auslöser einer Blasenentzündung, doch bei weitem nicht die einzigen. Das erschwert die Diagnose. „Alter und Geschlecht sind entscheidend, in welche Richtung der Patient untersucht wird“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Blasenentzündungen haben unterschiedliche Ursachen
Bei Welpen verursacht eher eine Verkühlung die Blasenentzündung. Senioren können – wenn auch selten – von einem Blasen(hals)tumor betroffen sein. Bei der Hündin wirkt sich mitunter Inkontinenz bzw. eine Scheidenentzündung auf die Blase aus. Sexuell hyperaktive Rüden tragen durch vermehrtes Schlecken zur Erkrankung des Organs bei, bei ihnen kann aber auch die Prostata Blasenprobleme verursachen.
„Eine Probe vom Morgenharn, in dem sich Stoffe konzentrieren, sollte zeitnah angeschaut werden“, erklärt Reitl die ersten Schritte zur Befundung. Zunächst liefert ein Harnstreifen-Test erste Werte, dann werden Sedimente unter dem Mikroskop analysiert. Mittels Ultraschall bzw. Röntgen lassen sich schließlich Harnblasensteine entdecken.
Harnstreifen und Blutanalysen sichern die Diagnose ab
„Es gibt keine Untersuchung, die alleine die Ursache der Blasenentzündung erklärt, aber jede ist ein wertvoller Puzzleteil für die richtige Behandlung“, sagt der Zoodoc.
Bei einer leichten Infektion hilft es dem Hund, viel zu trinken und die Blase durchzuspülen. Liegt eine bakterielle Infektion vor, sind Antibiotika Mittel der Wahl. Verursachen Steinchen die Blasenentzündung, können diese - je nach Art - entweder durch eine Diät aufgelöst oder operativ entfernt werden. Prostataprobleme wiederum werden unter anderem hormonell behandelt. Patienten mit Tumor müssen onkologisch versorgt werden.
„Die saisonal bedingte Blasenentzündung lässt sich durchaus vermeiden“, schließt der KURIER-Tiercoach: „Vor allem Welpen sollte bei niedrigen Temperaturen nicht lange am kalten Boden sitzen oder liegen.“
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