Jährlich werden 20.000 Hasen im Straßenverkehr getötet

Jährlich werden 20.000 Hasen im Straßenverkehr getötet
VCÖ und WWF sprechen sich gegen weiteren Straßenbau und zunehmende Zersiedelung.

Jährlich fallen in Österreich rund 20.000 Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer. Im Jagdjahr 2020/2021 wurden 20.110 Feldhasen durch Kraftfahrzeuge getötet, teilten der Verkehrsclub VCÖ und die Naturschutzorganisation WWF am Dienstag wenige Tage vor Ostern mit.

Der Lebensraum der Tiere werde durch massiven Bodenverbrauch massiv eingeschränkt. Auch mehr als 50.000 andere Wildtiere, wie Rehe, Fasane und Füchse, verlieren laut Statistik Austria durch den Straßenverkehr ihr Leben.

Allein in den vergangenen zehn Jahren hat der Flächenverbrauch des Verkehrs laut Daten des Umweltbundesamts um über 60 Quadratkilometer zugenommen. Das entspricht der gesamten Fläche der Stadt Salzburg, erläuterten VCÖ und WWF. In einer Aussendung forderten sie gemeinsam eine deutliche Reduktion des Flächenverbrauchs sowie einen Stopp der Zersiedelung.

126.000 Kilometer Straßen in Österreich

Der Aktionsraum eines Feldhasen ist rund 20 Quadratkilometer groß. „Österreich wird von mehr als 126.000 Kilometern Straßen durchzogen. Und damit wird der Lebensraum der Hasen und auch vieler anderer Wildtiere zerschnitten. Der Straßenverkehr wird vielen Tieren zum tödlichen Verhängnis“, betonte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

„In den vergangenen zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Wir brauchen daher auch bei großen Verkehrsprojekten ein Umdenken“, forderte Maria Schachinger, Bodenschutz-Sprecherin des WWF Österreich. Ein österreichweiter Bodenschutzvertrag solle den massiven Flächenverbrauch verbindlich in die Schranken weisen.

Flächenverbrauch durch Zersiedelung

Ein Treiber des massiven Flächenverbrauchs ist auch die Zersiedelung. Supermärkte, Betriebsanlagen oder Wohnsiedlungen außerhalb der Orte verbrauchen für sich sowie Zufahrstraßen und Parkplätze enorme Bodenflächen, erläuterten VCÖ und WWF. „Österreich hat bereits ein dicht ausgebautes Straßennetz. Angesichts der zunehmenden Klima- und Biodiversitätskrise ist ein weiterer Ausbau nicht mehr gerechtfertigt“, so die Kritik.

Im Bundesländer-Vergleich fielen in Niederösterreich die meisten Hasen dem Straßenverkehr zum Opfer, nämlich 8.644. Es folgen Oberösterreich (5.329), das Burgenland (2.768) und mit der vierthöchsten Opferzahl die Steiermark (2.246) vor Salzburg (533) und Kärnten (531).

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