Er ist aber auch überzeugt: "Es wird nicht mehr so tragisch werden, wie es bei der dritten und bei der ersten Welle war, weil viele von den Älteren und den Vorerkrankten bereits zwei Mal geimpft sind."
Auf das Spitalspersonal sieht der 63-Jährige trotzdem wieder große Belastungen zukommen. "Ich weiß nicht, ob die Leute eine vierte Welle noch einmal gut aushalten." Und der gestandene Arzt gibt unumwunden zu: "Ich muss sagen: Ich habe auch genug. Ich habe so viele Leute sterben sehen."
Umso weniger Verständnis hat Hasibeder, dass immer noch viele Menschen auf den nun verfügbaren Schutz vor einer "vermeidbaren Erkrankung", die tödlich enden kann, verzichten: "Man muss sich nur impfen lassen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit ganz gering, dass so etwas passiert.“
"Wir brauchen mutige Politiker"
Der Tiroler ist auch dafür, den Druck auf Impfverweigerer zu erhöhen: „Ich glaube, wir brauchen einfach mutige Politiker, die sagen: Wer sich nicht impfen lässt, der zahlt halt für seine Testungen.“ Und er geht noch weiter. Die politische Debatte, ob Neueinsteiger ins Gesundheitswesen geimpft sein müssen, sei "Nonsens."
Denn: "Die Leute, die schon da sind, sind nicht weniger infektiös. Die muss ich alle impfen. Bei aller Liebe: Jemand der im Gesundheitssystem arbeitet und sich nicht impfen lässt, der ist fahrlässig unterwegs.“
Was die Nachimpfungen für Vollimmunisierte betrifft, erkennt Hasibeder "noch keinen wirklichen Plan der Politik". Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat am Dienstag angekündigt, dass ab 17. Oktober in Österreich mit den Auffrischungsimpfungen begonnen wird.
Aus den Ländern kam jedoch postwendend Kritik, dass der Minister weitere Details schuldig geblieben ist. Vorarlbergs VP-Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher forderte von Seiten des Bundes rasche Klarheit über die weitere Vorgangsweise.
Außer dem Interview von Bundesminister Mückstein seien bis dato noch keine neuen Infos eingelangt, wie die Übergangsregelung aussehen wird bzw. welche Impfstoffe zum Einsatz kommen.
Kommentare