Innsbrucker Gemeinderat beendet sein teures Corona-Auswärtsspiel

Innsbrucker Gemeinderat beendet sein teures Corona-Auswärtsspiel
Der Plenarsaal im Rathaus war über zwei Jahre verwaist. Das Ausweichquartier in der Messe hat rund 200.000 Euro gekostet.

Im November 2020 wechselte der Innsbrucker Gemeinderat aufgrund der damaligen Corona-Situation in die Messe Innsbruck. Die bot ausreichend Platz, um die geltenden Abstandsregeln einzuhalten. Mit der Sitzung am kommenden Dienstag endet das Auswärtsspiel aber nun, wie Bürgermeister Georg Willi (Grüne) am Mittwoch auf Nachfrage erklärte.

Im Vergleich zu anderen Parlamenten ist die Stadt mit ihrem Wechsel zurück in den angestammten Plenarsaal im Rathaus spät dran.

Der Tiroler Landtag kehrte etwa bereits im Herbst 2021 in seinen - in der Zwischenzeit renovierten - barocken Sitzungssaal zurück.

Umbau abgeschlossen

Auch der Saal des Innsbrucker Gemeinderats wurde in der Corona-Zeit umgebaut. Diese Arbeiten sind aber längst abgeschlossen, weshalb sich durchaus schon länger die Frage stellt, warum die Sitzungen weiter in die Messe ausgelagert wurden.

Widerstand dagegen kam offenbar von einigen Fraktionen. "Zuletzt war das Problem, dass angeblich die Lüftung küchenlastig war", sagt Willi. Für ihn ist aber klar: "Die Stadt hat einen eigenen Sitzungssaal an prominenter Stelle. Den sollten wir auch nutzen."

Dafür gibt es auch finanzielle Argumente. Pro Sitzung hat der angemietete Saal in der Messe die Stadt laut Bürgermeister 6.000 Euro gekostet. Bei 35 Zusammenkünften in den vergangenen zwei Jahren sind das 210.000 Euro. Das Argument, dass das aufgrund der Miteigentümerschaft der Stadt an Messe/Congress nur ein Durchlaufposten ist, lässt Willi nicht gelten.

Denn die Beteiligung der Stadt mache nur etwas mehr als die Hälfte aus - konkret sind es 58 Prozent. Der übrigen Anteile gehören Land, Wirtschaftskammer und Tourismusverband.

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