Lange wurde darüber diskutiert, im kommenden Jahr ist es soweit. Im Lauf des Jahres werden touristische Besucher des Salzburger Doms in der Altstadt zur Kasse gebeten. „Der Domerhaltungsbeitrag ist beschlossene Sache“, sagt Kurt Sonneck, Sprecher der Erzdiözese Salzburg, zum KURIER. Wichtige Einschränkung: Betende dürfen den Dom weiterhin kostenlos betreten. Grund für die Einführung des „Erhaltungsbeitrags“ ist ein durch die Corona-Pandemie verschärfter Sparzwang der Erzdiözese Salzburg.
Ein Paket aus Sparmaßnahmen soll laut den Finanzplanern der Erzdiözese mittelfristig fünf Millionen Euro jährlich an Einsparungen für die Erzdiözese bringen. Grund für das Sparpaket sind geringere Einnahmen durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bei Beitragszahlern und die konstante Zahl an Kirchenaustritten. Im Schnitt verlassen in Salzburg etwas mehr als ein Prozent der Gläubigen jährlich die Kirche.
Details des Erhaltungsbeitrags sind noch offen. So steht noch nicht fest, ab wann Touristen zahlen müssen – ab Jahresbeginn oder erst ab der Sommersaison. Auch wie hoch der Eintritt sein wird, ist noch offen. Man ziele damit jedenfalls klar auf die touristische Nutzung des Doms, erklärt Sonneck.
Verbessertes Angebot
Eine Arbeitsgruppe erstellt nun die Details. „Es wird auch ein verbessertes Angebot geben“, erklärt Sonneck. So sind Führungen zu verschiedenen Themen geplant, auch Audioguides soll es in Zukunft im Salzburger Dom geben.
Durch die Einnahmen hofft man bei der Erzdiözese, dass sich der Dom mit Dommusik und Dommuseum künftig selbst finanziert. Das würde das Budget um mehr als 400.000 Euro jährlich entlasten, heißt es laut Salzburger Nachrichten in einer internen Mitteilung. Kündigungen will die Erzdiözese nämlich unter allen Umständen vermeiden.
Beim Personal soll dennoch gespart werden, das soll aber mit natürlichen Abgängen wie Pensionierungen gelingen. Im Gegenzug soll es ein neues Gehaltsschema geben, das höhere Einstiegsgehälter vorsieht. Dazu soll es aus den Immobilien der Kirche mehr Einnahmen geben. Leerstehende Wohnungen in Pfarrhöfen etwa sollen vermietet werden.
Keine Änderung in Wien
Noch größeren Touristenandrang als im Salzburger Dom gibt es im Wiener Stephansdom. Dieser wird bereits teilweise bewirtschaftet. „Ein Drittel des Doms ist aber immer frei betretbar“, sagt Dompfarrer Toni Faber.
Für den gesamten Dom gibt es Führungen, für die Katakomben und Türme (der Südturm ist wegen Corona derzeit gesperrt) ist ebenfalls Eintritt zu bezahlen. „Änderungen sind derzeit nicht geplant“, erklärt Faber.
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