Illegale Skiurlauber: Ministerium schärft Einreiseregeln nach
Der KURIER-Bericht über dutzende Skandinavier und Briten, die offenbar in St. Anton mit Einreisen aus "beruflichen Zwecken" und Anmeldung eines Wohnsitzes das Beherbergungsverbot umgehen, hat hohe Wellen geschlagen. Laut Polizei gaben die jungen Skifahrer bei Befragungen an, auf Arbeitssuche zu sein oder einen Job in Aussicht zu haben.
Die Exekutive in dem Wintersportort sieht aktuell keine Handhabe, da prinzipiell Niederlassungsfreiheit besteht und die bei Einreise vorgeschriebene Quarantäne von den Neuankömmlingen eingehalten wird.
Nun regiert das Gesundheitsministerium auf den Wohnsitz-Schmäh und will eine "Präzisierung" der Einreiseverordnung vornehmen, wie es auf Anfrage heißt.
Mit Dokumenten belegen
Aus dem Büro von Rudolf Anschober (Grüne) heißt es: "Wenn jemand als Jobsuchender einreist, um z.B. zu einem Bewerbungsgespräch zu kommen hat dieser Mensch einen Nachweis dafür (z.B. Einladung)." Ohne die entsprechende Glaubhaftmachung sei "dieser Mensch nicht von der Ausnahme zur Einreise aus beruflichen Zwecken umfasst."
Jemand der beruflich einreist, müsse "dies durch z.B. Dokumente, wie Auftragsbestätigungen oder dergleichen glaubhaft machen". Im Ministerium ist man offenkundig der Ansicht, dass bereits die aktuelle Fassung der Covid-Einreiseverordnung so zu verstehen ist.
"Eine Präzisierung der Verordnung wird ob dieser Problemlage dennoch vorgenommen werden", heißt es. Darauf hatte nicht zuletzt Tirol und Landeshauptmann Günther Platter gedrängt, da das Bundesland aufgrund der illegalen Skiurlauber erneut in die negativen Schlagzeilen geraten ist.
Die Hintertür für mögliche illegale Skiurlaube hatte bereits der Cluster mit Infektionen der britischen Virusmutation im Personalhaus einer Skischule in Jochberg gezeigt. Wie berichtet, war die betroffene Gruppe - bestehend aus Briten und EU-Bürgern - ebenfalls aus beruflichen Zwecken eingereist. Die Betroffenen hatten auch Wohnsitze in der Gemeinde nahe Kitzbühel angemeldet.
Sie wollten offenbar einen Vorbereitungskurs für eine Skilehrerausbildung machen und hätten danach - so der beherbergende Skischulbesitzer - einen Job als Lehrer bekommen.
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