Hundeschulen hoffen auf baldige Öffnung der Gruppenkurse
Hundehalter wie Betreiber von Hundeschulen hoffen, bald wieder Kurse in Kleingruppen besuchen bzw. anbieten zu können. Bisher ist das aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen verboten, doch ein Beschluss im Gesundheitsausschuss des Nationalrates deutet auf Änderung hin.
Einstimmig wurde jüngst ein Antrag der SPÖ angenommen, der Kurse mit bis zu fünf Menschen und ihren Hunden wieder erlaubt.
„Dieses Gruppentraining ist für die Hunde ganz, ganz wichtig“, betont Norbert Ziegler, Berufsgruppensprecher in der Wirtschaftskammer Österreich. „Hunde sind Rudeltiere. Vor allem junge Hunde lernen viel von den Älteren.“ Einzeltrainings seien zwar mit den Lockerungen der Lockdowns wieder ermöglicht worden, doch „für uns war es immer unverständlich, warum wir nicht in kleinen Gruppen, mit Abstand und Maske im Freien mit Hunden Bewegung machen können“, überlegt Ziegler. „Beim Skilift kann ich mich ja auch anstellen.“
Am Donnerstag ist der Antrag auf Zulassung von Gruppenausbildung im Nationalrat, erwartet wird, dass er wie im Gesundheitsausschuss beschlossen wird.
Novelle nötig
Das reicht allerdings noch nicht. In der nächsten Novelle der Covid-Schutzmaßnahmenverordnung des Sozialministeriums müssen die Gruppenkurse explizit werden. „Ich würde es mir wünschen, dass das kommt“, betont Ziegler. „Aber ich weiß nicht, wie die Bundesregierung das aufgrund der aktuellen Corona-Zahlen sieht.“ Geplant seien jedenfalls kleine Gruppen mit maximal fünf (menschlichen) Teilnehmern, die die Mindestabstände von zwei Metern einhalten und auch FFP2-Masken tragen würden.
Branchensprecher Ziegler hofft auf rasche Umsetzung. „Dabei geht es mir ja gar nicht so sehr darum, dass wir selbst wieder in Gruppen arbeiten dürfen. Sondern das ist im Sinne der Hunde nötig“, mahnt Ziegler. „Gruppen sind wichtig für das soziale Gefüge der Tiere. Sonst gibt es dann wieder in Zukunft Berichte, dass die Bissattacken steigen. Und schon ist wieder der böse Hund schuld. Doch das Tier kann ja nichts dafür.“
Erfahrung fehlt
Seit Beginn der Pandemie wurden mehr Hunde aus den Tierheimen geholt, eine erfreuliche Sache. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) wurden 2020 44.188 Hunde neu gemeldet, 2019 dagegen 42.612. Aber oft fehlt es den Menschen an Erfahrung, den Tieren an Schulung durch Trainer. Das könne Folgen haben, warnt Johanna Trauner-Karner vom KFV: Erste Zahlen aus den österreichischen Spitälern deuteten auf eine gestiegene Anzahl von Hundebissen hin. 2019 mussten rund 3.900 Menschen wegen Bissverletzungen in Spitälern versorgt werden.
Kommentare