Hund lief auf Polizei los: Beamter gab Schreckschuss ab

Symbolbild Hundebiss
Hundehalter reagierte nicht auf Aufforderung der Beamten / 206 Anzeigen im ersten Quartal

Leine oder Maulkorb: Wer mit seinem Hund an einem öffentlichen Ort unterwegs ist, muss eines von beiden verwenden. (Außer es handelt sich um einen Listenhund, dann ist beides Pflicht.)

Die beiden Hunde, die Freitagabend mit ihren Besitzern auf der Donauinsel in Wien-Floridsdorf unterwegs waren, trugen weder noch. Als zwei Polizeibeamte das mitbekamen, forderten sie die Besitzer auf, die Tiere anzuleinen. Während die erste Person der Aufforderung sogleich Folge leistete, weigerte sich der zweite Hundehalter wiederholt. Dann begann der Schäferhund-Mischling auch noch auf die Polizisten zuzulaufen.

Intention war nicht klar

„Aufgrund der unklaren Intention des Hundes und der mit seinem Verhalten assoziierten Gefahrensituation gab ein Polizist zwei Schreckschüsse in das Erdreich ab, um den zulaufenden Hund zu stoppen“, hieß es am Samstag von der Polizei.

Der Hund legte sich sofort auf den Boden und lief dann zurück zu seinem Herrl. Das Tier wurde bei dem Schusswaffeneinsatz nicht verletzt. Der 28-jährige Besitzer wurde gemäß dem Wiener Tierhaltegesetz angezeigt. Die Höhe und das Ausmaß der Strafe wird auch davon abhängen, ob der Mann davor bereits gegen das Tierhaltegesetz verstoßen hat.

831 Abmahnungen

Insgesamt hat die Wiener Polizei im ersten Quartal dieses Jahres 206 Anzeigen gegen Hundehalter ausgestellt. Dazu kommen 219 Organmandate und 831 Abmahnungen. Die hohe Zahl ist aber auch durch verstärkte Kontrollen zu erklären. Mit 19. Februar trat in Wien die generelle Maulkorb- und Leinenpflicht für die 3.300 in Wien gemeldeten Listenhunde in Kraft. Außerdem gilt für die Besitzer dieser Listenhunde im öffentlichen Raum ein Alkohol-Limit von 0,5 Promille analog zur Straßenverkehrsordnung.

Auch um möglicherweise noch unwissende Besitzer aufzuklären, wurden die Wiener Polizisten angehalten, Hundehalter verstärkt zu beobachten – unter anderem auf der Donauinsel, wo es immer wieder zu Konflikten zwischen Hundehaltern und Freizeitsuchenden gibt.

Insgesamt sind in Wien übrigens rund 55.000 Hunde gemeldet.

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