Home Invasion in Wien wird zu Raubmord: Opfer gestorben

Home Invasion in Wien wird zu Raubmord: Opfer gestorben
Pensionistin wurde vergangene Woche in Wien-Neubau überfallen. Der zweite derartige Todesfall in kurzer Zeit.

Eine „ganz spezielle“ Wohngemeinschaft. So beschreiben Nachbarn das Mehrparteienhaus der Bandgasse 9. Exakt vor einer Woche wurde hier eine 79-Jährige in ihrer Wohnung überfallen. Gestern ist sie im Spital gestorben. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Raubmordes.

Bereits beim Betreten durch die mächtige, schwarze Eingangstür bekommt man einen Eindruck, welche Menschen hier leben. Leise Klaviermusik ist zu hören. Vor der Wohnungstür der 79-Jährigen steht ein Strauß rosafarbener Pfingstrosen.

Über den tragischen Vorfall möchte kaum jemand reden. Zu tief sitzt der Schock über die Schreckenstat. Ein Nachbar  spricht von einer sehr netten, lieben Frau, die Opfer dieses Raubmordes wurde. „Viele die hier leben, leben seit Jahrzehnten unter diesem Dach zusammen. Jeder kennt jeden.“

Laut Polizei dürften sich die Täter vermutlich zwischen 8.00 und 10.00 Uhr zunächst gewaltfrei Zutritt zur Wohnung der Pensionistin in der Bandgasse verschafft haben. Dort schlugen sie die Frau, die neben Blessuren im Gesicht und an den Handgelenken auch ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Unklar ist, ob sie sich weigerte, mögliche Verstecke von Wertsachen preiszugeben.

Home Invasion in Wien wird zu Raubmord: Opfer gestorben

Das Mehrparteienhaus in der Bandgasse 9.

Home Invasion in Wien wird zu Raubmord: Opfer gestorben

In dieser Wohnung wurde die 79-Jährige Opfer des Raubmordes.

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Mit rosafarbenen Pfingstrosen möchte man dem Opfer gedenken.

Noch viele Details ungeklärt

Die Polizei wurde von der Tochter der Pensionistin alarmiert. Der Frau dürfte ihr noch gesagt haben, dass sie überfallen worden sei. An Details konnte sich die 79-Jährige nicht erinnern. Unklar blieb auch, was tatsächlich geraubt worden ist.

Es handelt sich um den ersten Raubmord in der Bundeshauptstadt seit vielen Jahren. Im Oktober 2020 wurde ein Juwelier in Wien-Landstraße ermordet, so ein Tötungsdelikt in einer Wohnung gab in diesem Jahrzehnt allerdings noch überhaupt nicht.

Home Invasions wurden zuletzt aber mit Brutalität geführt. Erst vor wenigen Monaten starb auch ein Familienvater in Niederösterreich an den Verletzungen nach so einer Tat. Am 11. Oktober lauerten mehrere maskierte Täter in St. Bernhard-Frauenhofen (Bezirk Horn) dem 52-jährigen Sohn der Hausbesitzer mit Messern und einer Schusswaffe mit Schalldämpfer auf, als dieser am Abend nach Hause kam.

Brutales Vorgehen

Laut Chefinspektor Josef Deutsch vom nö. Landeskriminalamt attackierten sie den Mann mit äußerster Brutalität, schleiften ihn über steile Treppen ins Obergeschoß und misshandelten auch die Eltern (75 und 81 Jahre) schwer.

Der Frühpensionist wurde so schwer am Kopf verletzt, dass er auf die Intensivstation kam und drei Wochen nach dem Überfall starb. Die Ermittler konnten ihn auch nicht mehr zum Hergang befragen. Der Fall gilt immer noch als ungeklärt, Hinweise gibt es kaum.

Raubüberfälle daheim

"Home Invasions" sind Raubüberfälle in Wohnungen oder Wohnhäusern. Die Täter legen es bewusst darauf an, dass ihre Opfer - oft ältere oder gar pflegebedürftige Personen - zuhause sind. Auch werden gezielt vermögende Personen ausgesucht. Mitunter wird diesen auch das Auto entwendet und als Fluchtfahrzeug eingesetzt.

Das Landeskriminalamt Wien ermittelt und ersucht um Hinweise an die Gruppe Götzmann unter der Telefonnummer 01-31310-33800 (Journaldienst).

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