Holz sammeln im Wald: Illegal, aber beliebt

Holz sammeln im Wald: Illegal, aber beliebt
Bei den Bundesforsten sind Klaubholzscheine stark nachgefragt, Wälder dürfen aber nicht ausgeräumt werden. Bedarf an Brennholz ist österreichweit stark spürbar.

Die Motorsäge röhrt, zwei Männer zerkleinern Holz am Schafberg in Wien, räumen das Holz in ihr Auto. Spaziergängern kommt die Szene komisch vor, sie reden die zwei an, werden verscheucht: „Das geht sie gar nichts an.“ Telefonisch wird Anzeige erstattet, die Polizei schickt eine Streife, die kann aber am „Tatort“ niemanden antreffen. Ein Einzelfall, zumindest noch, denn die Polizei hat noch keine Häufung von Anzeigen wegen Holzdiebstahls bemerkt. 

Auch beim Bundeskriminalamt ist laut Auskunft des Diebstahls-Referats aktuell keine signifikante Steigerung von Holzdiebstählen zu erkennen, so ein Sprecher: "Tendenziell kann nur gesagt werden, dass unter den derzeit als Holzdiebstahl geführten Akten rund 18% Brennholzdiebstähle sind. Der gestiegene Holzpreis (von ca. 80 Euro pro Schlichtmeter trockenes Hartholz im vorigen Jahr auf rund 180 Euro derzeit) spielt dabei sicherlich eine Rolle."

Teures Holz, dazu haben viele Menschen wegen der hohen Energiepreise von Gas auf Holz umgestellt. Werden unsere Wälder jetzt von „Holzklaubern“ ausgeräumt?

Gefragtes Klaubholz

Im Wienerwald, direkt an der Großstadt gelegen, hat das Sammeln von Klaubholz eine lange Tradition. Bei den Bundesforsten dürfen Besitzer sogenannter Klaubholzscheine am Boden liegende Äste oder anderes Kleinholz zu Heizzwecken sammeln. Pressesprecherin Andrea Kaltenegger erklärt: „Ausgelöst durch die Energiekrise kam es in den letzten Wochen zu einem deutlichen Anstieg der Nachfrage. Die Anzahl der Klaubholzscheine, mehrere Dutzend wurden heuer bereits von den Bundesforsten vergeben, ist aber begrenzt.“

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