Hochinfektiöse Masern breiten sich weiter rasant aus

In mehreren Bundesländern gibt es bereits Impfappelle
Erster Erkrankungsfall aus Vorarlberg gemeldet. Wien und Tirol am stärksten betroffen.

Nach Dutzenden Masernfällen in bereits sechs Bundesländern wurde am Samstag auch ein bestätigter Fall aus Vorarlberg bekannt. Die Dynamik der hochansteckenden Viruserkrankung ist bedrohlich. Bereits 100 Masern-Verdachtsfälle wurden heuer gemeldet, bis Freitag sind 55 davon bestätigt worden. Zum Vergleich: 2023 gab es insgesamt österreichweit 186 bestätigte Fälle.

Die Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) nutzte den Anlassfall für einen Impfappell: Sie verwies auf die leichte Übertragbarkeit der Krankheit sowie auf deren potenzielle gesundheitliche Gefährlichkeit. „Die Impfung ist die sicherste Vorsorge, sie schützt zuverlässig und ist kostenlos“, betonte Rüscher .

Viele Fälle in Wien

Österreichweit sind die Bundesländer Wien mit 24 und Tirol mit 23 bestätigten Fällen besonders betroffen. Niederösterreich folgt mit neun vor dem Burgenland mit sechs Fällen. In Wien wurden allein in der Vorwoche elf Infektionen gemeldet. An die Leitungen von Schulen und Kindergärten gingen laut ORF Wien Warnschreiben, in denen aufgefordert wurde, dem Personal und den Eltern die Infektionslage bewusst zu machen und dringend an den Impfschutz zu erinnern.

Die Symptome einer Masernerkrankung sind hohes Fieber, Husten und Schnupfen, denen wenige Tage später ein roter Hautausschlag folgt. Vor allem für Kinder unter fünf und bei Erwachsenen über 20 Jahren führt die Krankheit oft zu Komplikationen. Dazu gehören laut der Gesundheitsagentur AGES bakterielle Superinfektionen mit Mittelohr- und Lungenentzündungen oder Entzündungen des Kehlkopfs. In ein bis zwei von 1.000 Fällen kommt es zu einer lebensbedrohlichen Entzündung des Gehirns, die tödlich verlaufen oder Nervenschäden hinterlassen kann.

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