Auf 2.700 Meter Höhe wird die in die Jahre gekommene Bergstation der Seilbahn saniert sowie das angeschlossene Restaurant abgetragen, bis Mai soll ein neues Gebäude an der Stelle stehen. "Das neue Restaurant wird an der exakt gleichen Stelle gebaut", beschreibt Georg Bliem, Geschäftsführer der Planai Bahnen. 240 Sitzplätze, eine zusätzliche Aussichtsterrasse und eine spezielle Außenhaut soll das Lokal aber nun bekommen: Es wird zum größten Teil mit Photovoltaik-Modulen ummantelt, damit sollen 80 Prozent des im Lokal benötigten Stroms erzeugt werden.
Der Betrieb macht Pause
Während des Umbaus ist nicht nur das Restaurant geschlossen, sondern auch die Seilbahn fährt für dieses halbe Jahr nicht. "Die Bauarbeiten stören den Betrieb zu massiv“, begründet Bliem. Bauarbeiten sind indes kein neues Bild mehr am Gletscher: Im März ging eine Ära zu Ende – die nicht mehr benötigten Stützen der Schlepplifte wurden abgetragen, da der Skibetrieb auf dem Dachsteingletscher in der Wintersaison eingestellt wurde.
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Vom Umweltgedanken her, aber auch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit verabschiedeten sich die Planai Bahnen davon. Skifahrerinnen und Skifahrer machten nämlich nur noch maximal ein Fünftel der Gäste im Winter aus. In der Saison 2022/23, der ersten ohne Skibetrieb, gab es sogar einen Besucheranstieg um 15 Prozent gegenüber der Saison davor.
Winterwandern, Langlaufen, Attraktionen wie Eispalast oder Hängebrücke, das sind die neuen Tourismus-Schwerpunkte am Dachstein, der aber wie alle anderen Gletscher ebenso unter dem Klimawandel leidet: Binnen weniger Jahren ging die Schneedecke auf 2.700 Meter Höhe um rund 30 Meter zurück. Im vergangenen Winter gab es statt der üblichen sieben bis acht Meter Neuschnee nur rund drei.
Keine Schmelzgefahr
Der Eispalast – 2007 im Inneren des Gletschers errichtet – sei aber zur Zeit nicht in Gefahr, wegen Überhitzung davon zu schmelzen, versichert Bliem. "Er hält sich sehr gut, das Schleusensystem hat dort eine hohe Stabilität hineingebracht." Vor ein paar Jahren noch klang das anders, da wirkte die Attraktion angezählt.
Pro Tag sind nur bis zu 2.500 Eintritte erlaubt, gekühlt wird nicht der Eispalast selbst – sondern die Gäste, bevor sie eintreten. Sie verbringen ein paar Minuten in einem kalten Gang, bevor sie zu den kunstvoll geschnitzten Eisskulpturen gehen dürfen – so geben sie dort weniger Körperwärme ab. Im Eispalast hat es konstant um die Null Grad.
Er steht übrigens nicht mehr in der Steiermark, sondern bei den Nachbarn. Bei der GPS-Vermessung 2013 schob sich die Landesgrenze nicht nur durch das Lokal, sondern bugsierte die steirische Attraktion zur Gänze nach Oberösterreich.
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