Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Er gibt den Besuchern einen Einblick in die Welt des ewigen Eises.
Grenzverlauf wurde korrigiert - 25.000 Quadratmeter Gletscher wandern von der Ramsau nach Obertraun.

Katzenjammer in der Steiermark: Eine der größten Touristenattraktionen des Landes, der Eispalast am Dachstein, geht an Oberösterreich. Oberösterreich wird somit um 25.000 Quadratmeter größer. Die steirische Gemeinde Ramsau gibt einen Streifen am Dachstein-Gletscher an das auf der anderen Seite der Grenze gelegene Obertraun zurück, wie die Bezirksrundschau in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. Das Kuriose dabei - der Eispalalst wäre in Oberösterreich wohl nie genehmigt worden, weil er in einem Natutrschutzgebiet steht.

Der jahrzehntelange Grenzverlauf soll nach einer GPS-Vermessung korrigiert werden. Der Ramsauer Gemeinderat hat bereits einer sogenannten Mappenberichtigung zugestimmt. Diese hat weitreichende Konsequenzen. Der 2007 eröffnete Eispalast, ein rund 500.000 Euro teurer Touristenmagnet, zu dem Eis-Skulpturen und eine 40 Meter lange, mit 600.000 Litern Wasser gefüllte Gletscherspalte gehören, ist ebenso betroffen wie einer von zwei Zugängen zu der erst heuer eröffneten „Treppe ins Nichts“, Im Vorjahr besuchten mehr als 300.000 Menschen die beiden Attraktionen. Georg bliem, Geschäftsführer der Planaibahnen, nimmt das mit Humor: „Sogar durch das Restaurant am Dachstein geht die Grenze. Aber die Kasse liegt auf steirischer Seite.“

Europaschutzgebiet

In Oberösterreich wäre der Eispalast so wohl nie genehmigt worden, meinte ein Sprecher des oö. Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ). Während das Areal in der Steiermark lediglich ein Naturdenkmal sei, existiere auf der oö. Seite der Grenze ein - strengeres - Europaschutzgebiet, das im kommenden Jahr voraussichtlich auf das Neuland inklusive Eispalast ausgedehnt wird. Die Touristenattraktion wäre dann juristisch gesehen ein Bestandsbau, was bedeutet, dass er stehen bleiben darf. Allerdings hätte ein weiterer Ausbau wenig Chancen auf Genehmigung.

Der Eispalast - Skulpturen im ewigen Eis

Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

eispalast…
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

ARCHIVBILD: EISPALAST AM DACHSTEIN
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Eispalast, Dachstein…
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

südwand…
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

"Die Simpsons" ziehen in den Dachstein Eispalast e
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

"Die Simpsons" ziehen in den Dachstein Eispalast e
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

"Die Simpsons" ziehen in den Dachstein Eispalast e
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Joseph Haydn "aus Eis" im Dachstein Eispalast
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Joseph Haydn "aus Eis" im Dachstein Eispalast
Steiermark verliert den Eispalast an OÖ

Treppe ins Nichts, OÖ, Steiermark…

Der Obertrauner Bürgermeister Egon Höll (SPÖ) kritisierte im ORF Radio Oberösterreich, er habe seit Jahren - „seit in den Gletscher hinein der Eispalast gegraben wurde“ - beim Land darauf hingewiesen, dass es sich um oberösterreichisches Gebiet handle. Auf seine Frage, wie sich das mit der Naturschutzverordnung des Landes vertrage, habe man ihm immer wieder gesagt, „dass das leider Steiermark ist“. Haimbuchners Sprecher bestätigte, dass Höll darauf aufmerksam gemacht habe, aber man könne erst nach der Grenzverschiebung als Naturschutz-Behörde tätig werden.

Finanzielle Einbußen

Auch finanziell dürfte die Grenzverschiebung Auswirkungen haben. Die Steuern aus den Eintritten in den Eispalast würden künftig nach Oberösterreich und nicht mehr in die Steiermark fließen, erwartet der Ramsauer Bürgermeister Rainer Angerer (ÖVP).

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