Österreich leidet unter Hitze-Rekorden: In diesen Städten war es besonders heftig
Die nächste Hitzewelle ist in Österreich im Anrollen. Aber noch bevor der Juli und damit die erste Sommerhälfte am Mittwoch endet, steht bereits fest: Auch dieser Monat war überdurchschnittlich warm.
"Am Ende werden wir in Österreich rund 2 Grad über dem Flächenmittel von 1991 bis 2020 liegen", sagt Michele Salmi vom Wetterdienst Ubimet zum KURIER.
Damit setzt sich ein Trend fort. "Der Juli wird der 14. Monat in Folge sein, der zu warm war", so der Meteorologe. Und das schlägt sich in Wien und anderen Landeshauptstädten in Rekorden bei den Tropennächten nieder.
Wien mit 19 heißen Nächten
In der Wiener Innenstadt ist die Temperatur im Juli an 19 Tagen nicht unter 20 Grad gefallen. Das gab es bisher erst einmal: 2006. In Wien-Döbling und in Eisenstadt gab es 13 Tropennächte - beides neuer Rekord. In St. Pölten wurden 5 registriert, so viele wie schon einmal 2007.
Ist es in der Nacht derart heiß, ist es für Menschen schwer, Erholung von den hohen Temperaturen untertags zu finden. Keine einzige Tropennacht wurde im heurigen Jahr noch in Bregenz, Klagenfurt und Innsbruck registriert, in Salzburg war es nur eine.
Kühle Bergnächte
"Die inneralpinen Städte kühlen sich nach heißen Tagen in der Nacht ziemlich effizient wieder ab", erklärt der Ubimet-Experte den Hintergrund. Die meisten Tropennächte unter Österreichs Landeshauptstädten gab es im heurigen Jahr in Eisenstadt (15), gefolgt von Wien (14), Graz und Linz (je 8) sowie St. Pölten (6).
Dicht bebaute, große Städte heizen sich unter Tags derart auf, dass es in der Nacht oft nur schwer abkühlt. Das zeigt sich ebenfalls in Wien eindrücklich. An der Messstation Innere Stadt wurden heuer sogar schon 26 Tropennächte verzeichnet.
Bei den Hitzetagen sieht das Bild in den Landeshauptstädten anders aus. Hier wurde die 30-Grad-Marke in Innsbruck an 16 Tagen geknackt, in Salzburg und Bregenz hingegen nur an 8 bzw. 5 Tagen. Die Vorarlberger Landeshauptstadt profitiert vom Kühleffekt durch den Bodensee. Salzburg liegt im Gegensatz zu Innsbruck nicht in einem engen Tal.
"In Innsbruck gibt es sehr oft den ersten Hitzetag des Jahres, da sich ein enges V-Tal wesentlich leichter erwärmt", so Salmi.
Statistischer Spitzenreiter
Die Tiroler Landeshauptstadt hat im Mittel der Jahre 1991 bis 2020 mit 23 Hitzetagen pro Jahr mehr als jede andere Landeshauptstadt. Im heurigen Sommer hat bis jetzt aber Eisenstadt mit 21 Hitzetagen die Nase vorne. Auf den Plätzen folgen Wien und Graz (18) sowie Klagenfurt und St. Pölten (17).
Und es dürften noch etliche folgen. "Wir sind jetzt am Höhepunkt des Sommers", sagt der Meteorologe, der damit rechnet, dass bis zum Herbst noch einmal etwa zwei Drittel der bisherigen Zahl an Tropennächten und Hitzetagen hinzukommen werden.
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