So heiß wie nie: Wo und warum Österreich aktuell Hitze-Rekorde bricht

Von Pascal Manasek
In Feistritz ob Bleiburg (Kärnten) wurde mit 38,2 Grad ein neuer Bundesland-Hitzerekord für den Juni aufgezeichnet, der die anhaltenden sommerlichen Temperaturen unterstreicht. Auch in der kommenden Woche bleibt es heiß, zeigen die Wetterprognosen.
Der Juli wird, wie schon der Juni, von sehr hohen Temperaturen geprägt sein. Ein vorläufiger Höhepunkt der Hitze wird für Freitag erwartet, gefolgt von einer kurzen wechselhaften Entspannung.
Deutlicher Anstieg bei Hitzetagen und Tropennächten
Und dieser Hitze-Trend gehe weiter steil aufwärts, gerade in Ballungsräumen. Vor allem der Süden sei auffällig, heißt es von Nikolas Zimmermann, Meteorologe bei Ubimet.
Die Anzahl der Hitzetage (über 30 °C) und Tropennächte (über 20 °C) ist deutlich gestiegen; Frost- (zwischenzeitlich unter 0 °C) und Eistage (nie über 0 °C) werden immer weniger. Im vergangenen Jahr wurde in Wien erneut ein Rekord gebrochen: Ganze 53 Tropennächte wurden im 1. Bezirk gezählt. Auch Hitzetage werden immer mehr.
Im Durchschnitt von 1991 bis 2020 gab es die meisten Hitzetage pro Jahr in den Landeshauptstädten in dieser Reihenfolge: Innsbruck (23), Wien und Eisenstadt (21), Klagenfurt (19), St. Pölten (18), Graz (17), Linz (16), Salzburg (13) und Bregenz (8). Rekordhalter ist Eisenstadt mit 48 Hitzetagen, aufgestellt 2024.

Hitzeserien in Österreich
Selbst im ländlichen St. Andrä im Lavanttal, das im heuer stark betroffenen Kärnten liegt, habe es bereits heuer schon 22 Hitzetage gegeben. Üblich seien nur fünf, so Zimmermann. Klagenfurt könnte nächste Woche den eigenen Rekord von elf Hitzetagen ohne Pause erneut brechen.
Die längste Serie an Hitzetagen ohne Unterbrechung wurde in der Wiener Innenstadt sowie in Eisenstadt im Jahre 1994 verzeichnet: Sie dauerte 21 Tage lang. In anderen Orten in Kärnten, aber auch österreichweit, sehen Meteorologen eine „stark überdurchschnittliche Anzahl an Hitzetagen“: Im heurigen Juni hat es laut Zimmermann nämlich drei- bis viermal mehr Hitzetage als im Mittel üblich gegeben.
Auswirkung des Klimawandels: Von kalt zu warm
Auf der anderen Seite wird die Anzahl der Frost- und Eistage immer weniger. In Wien (Hohe Warte) waren es zum Beispiel bis 29. Juni zwischen 1961 und 1990 insgesamt 48 Frost- und 17 Eistage. Im Jahr 2025 waren es nur mehr 42 bzw. sieben.
„Hitzewellen werden durch den Klimawandel immer intensiver und länger. Auch der Zeitraum, in dem sich Hitzetage ereignen, reicht inzwischen von April bis Oktober“, sagt Zimmermann, nicht nur von Mai bis September.
Extremwetterereignisse werden durch den fortschreitenden Klimawandel immer häufiger: „Klimawandel und Extremwetter gehen Hand in Hand. Das Mittelmeer ist inzwischen so warm wie sonst normalerweise erst im August. Die dadurch zunehmende Feuchtigkeit in der Luft führt wiederum zu einem Anstieg an Extremwetterereignissen“, ergänzt der Metereologe.
Die Anzahl der Hitzetage ist laut Zimmermann stark höhenabhängig: In Lagen um 1.000 Meter Höhe waren Hitzetage in der Vergangenheit selten. Etwa in Reutte (Tirol) und Mariazell (Steiermark) – also zwei ländlicheren Gebieten. Dort waren im Durchschnitt von 1991 bis 2020 nur zwei Hitzetage pro Jahr üblich und in Mariapfarr (Salzburg) nur ein einziger.
Tipps gegen Hitze
Für Personen, die nicht im Kühlen sein können, empfiehlt das Österreichische Rote Kreuz Folgendes: im Innenbereich bleiben, Wetterprognosen beachten, ausreichend Wasser trinken und bei Notfällen Erste Hilfe leisten.
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