Hinter den Kulissen: Wie es Ida in Show „Klein gegen Groß“ schaffte

Eine Minute. 60 Sekunden. So viel Zeit blieb Ida, zu beweisen, dass Kraft und Kondition ausreichen, um zu gewinnen.
Mehr als 6,5 Millionen Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verfolgten gestern Abend bei „Klein gegen Groß“ das Boxjump-Duell der 8-Jährigen gegen die Olympiasiegerin und sechsfache WM-Goldgewinnerin im Eiskunstlauf, Aljona Savchenko. Das Ziel: In 60 Sekunden auf so viele unterschiedlich hohe Boxen wie möglich zu springen.
Wie landet eine Volksschülerin aus Pasching bei Linz in einer der größten deutschsprachigen Unterhaltungsshows? Alles begann im letzten Lockdown mit der Idee, sich bei der Lieblingsfernsehsendung zu bewerben. Die Formalitäten waren rasch erledigt, nach zwei Wochen hieß es: Ida ist dabei, es geht nach Berlin. „Ich konnte es am Anfang gar nicht glauben“, erinnert sich Ida.
Hartes Training
Nun stand täglich hartes Training auf dem Programm. Ein paar Mal übte Ida in einer Crossfit-Box, um die effektivste Technik für die Sprünge zu lernen. Trainiert wurde vor allem daheim. Rauf auf die Couch und wieder runter. Auf einem Bein das Stiegenhaus rauf- und runterhüpfen. Im Wald auf und über Baumstämme jumpen. Der Spaß an der Bewegung ging dabei aber nicht verloren. „Stillsitzen fällt mir schwer, deswegen bin ich im Leichtathletik-Verein, spiele Fußball und fahre Skateboard. In der Schule habe ich sogar einen Stehtisch, damit ich nicht sitzen muss“, erzählt Ida.
Mitte Februar flog die Familie nach Deutschland. „Ich war sehr nervös, aber im Studio vor der Kamera war es einfach lustig und toll. Alle, auch Kai Pflaume, waren total nett und freundlich.“
Was, wenn man verliert?
Elf Duelle gab es, alle Familien übernachteten im selben Hotel, dort entwickelte sich zwischen den Kindern eine eingeschworene Gemeinschaft, ständig wurde geübt.
Nicht jedes Kind gewinnt seine Challenge, verlieren vor den Augen eines Millionenpublikums ist hart. Es ist die Verantwortung der Eltern, vorab zu reden und das Kind auch auf eine mögliche Niederlage vorzubereiten: „Meine Eltern haben zu mir gesagt, es ist unglaublich, was du schaffst und leistest, aber es kann auch sein, dass deine Gegnerin stärker ist. Puuuuh, aber jetzt bin ich sehr froh, dass ich gewonnen habe! Ich habe davor noch nie so viele und so hohe Boxen in einer Minute geschafft wie bei der Aufzeichnung. Das war mein bestes Ergebnis, das ich jemals abgeliefert habe.“
"Gib' alles!"
Beeindruckend war der Kontakt zwischen Promis und Kindern: „Meine Gegnerin Aljona war voll lieb zu mir. Und in der Maske bin ich neben dem Sänger Wincent Weiss gesessen. Er hat zu mir gesagt: ,Ida, wenn du mir versprichst, dass du alles gibst, wette ich auf dich!’ Das hat er auch gemacht.“
Bis gestern Abend musste der Ausgang des Duells geheim bleiben – eine Herausforderung. Umso größer war der Jubel im Wohnzimmer mit Oma, Opa, den Cousinen und vielen Freunden, als die Sache klar war. „Manchmal wünsche ich mir jetzt, dass ich nochmals in diesem einen Moment, in dieser einen Minute im Studio sein kann. Es war so ein cooles Gefühl!“
Die Autorin des Artikels bleibt anonym, da sie in einem familiären Naheverhältnis zu Ida steht und man von ihrem auf den Nachnamen des Kindes schließen könnte.
Ausstrahlung
2011 wurde die erste Folge von „Klein gegen Groß“ ausgestrahlt, seit 2017 ist der ORF Co-Produzent, seit 2020 auch das SRF (Schweizer Radio und Fernsehen). Moderator ist Kai Pflaume.
Ablauf
In Duellen (Sport, Geschicklichkeit, Wissen) treten Kinder gegen Promis aus Kultur, Sport oder Musik an. Alle Kinder, egal, ob sie gewinnen oder verlieren, bekommen ein Geschenk.
Marktanteil
Im Schnitt sahen im Jahr 2021 6,5 Millionen allein in Deutschland die Ausgaben von „Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell“. Der Marktanteil liegt 2021 bisher bei durchschnittlich 20,8 Prozent
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