Helfen als Selbstverständlichkeit: 23-Jährige nimmt 30 Syrer auf

Teresa Herbst hat 30 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Sie freuen sich, wenn sie im Ort anpacken können.
Seit Februar leben die Flüchtlinge in Lofer. Seit drei Wochen helfen sie beim Umbau des Pfarrhauses.

Teresa Herbst hat sich nie gefragt, warum sie helfen soll, sondern immer nur, warum eigentlich nicht?

Anfang Februar hat die 23-jährige Grafikerin 30 Männer aus Syrien aufgenommen und im bis dahin leer stehenden Gasthof ihrer Eltern in Lofer in Salzburg untergebracht.

Helfen als Selbstverständlichkeit: 23-Jährige nimmt 30 Syrer auf
Die 23-Jährige ist täglich bei den Flüchtlingen: Sie erledigt Behördengänge für sie, schaut, dass die Männer alles haben, was sie brauchen, sucht Wohnungen. Deshalb erledigt sie ihren Job als Grafikerin derzeit viel von zu Hause aus. Vor 22 Uhr am Abend, sagt sie, komme sie nie nach Hause: "Aber das macht nichts. Die Flüchtlinge sind wie eine Familie", sagt Herbst.

Die Frage, warum sie hilft, kann Teresa Herbst nicht beantworten. Ganz einfach deshalb, weil sie sich diese Frage nie gestellt hat: "Wir haben die Möglichkeit, Flüchtlinge unterzubringen, also tun wir das", sagt Herbst. Unterstützung bekommt die 23-Jährige vom Bürgermeister und von der Pfarre.

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Momentan wirken sechs der syrischen Neuankömmlinge beim Umbau der örtlichen Pfarre mit. Sie meldeten sich sofort freiwillig, als Pfarrgemeinderatsobmann Hans Hohenwarter mit der Idee an sie herantrat. "Es ist eine hervorragende Möglichkeit sich zu integrieren. Es ist mir wichtig, dass sich die Männer engagieren können und Anschluss finden", sagt Herbst. Am Anfang habe es Berührungsängste zwischen den einheimischen Bauarbeitern und den Flüchtlingen gegeben, sagt sie. Aber mittlerweile arbeiten die Männer Seite an Seite. "Die Flüchtlinge bekommen durch inländische Medien sehr wohl mit, dass sie als "Problem" betrachtet werden. Gerade deshalb ist es wichtig, sie mit Österreichern zusammenzuführen. Alles was fremd ist, fürchtet man."

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