Heißer Oktober: Mit Sommertagen und Tropennacht in „Winterzeit“

Heißer Oktober: Mit Sommertagen und Tropennacht in „Winterzeit“
Heißester Oktober der Messgeschichte ist ein Botschafter der Klimakrise, in der wir uns befinden.

Es ist ein bemerkenswerter, nein, ein bedenklicher Rekord, der am Kolomansberg zwischen Oberösterreich und Salzburg auf 1.113 Meter Seehöhe in der Nacht auf Sonntag verzeichnet wurde: Mit 20,4 Grad wurde in jener Nacht, in der auf die Normalzeit (im Volksmund Winterzeit genannt) umgestellt wird, eine Tropennacht gemessen. Die – bislang muss man sagen – späteste in der Messgeschichte Österreichs.

Doch das ist bei Weitem nicht der einzige Rekord, der aus wettertechnischer Sicht im Oktober zu verzeichnen ist, sagt Meteorologe Steffen Dietz vom Wetterdienst Ubimet: Auch der Samstag hatte mit seinen hohen Temperaturen einiges zu bieten. In Sulzberg in Vorarlberg wurde mit 25,1 Grad der späteste Sommertag über 1.000 Meter seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen 1767 gemessen. Die Hohe Wand in Niederösterreich lag mit mehr als 24 Grad nur knapp hinter dem zweifelhaften Rekord. Am Sonntag wurde in Reichenau an der Rax mit 25,1 Grad ebenfalls ein Sommertag gemessen.

10 Grad über normal

Dieser Oktober wird auch aus anderen Gründen in die Messgeschichte eingehen. Die Temperaturen lagen und liegen in weiten Teilen des Landes – und in weiten Teilen Europas – um zehn Grad und mehr über dem langjährigen Durchschnitt. Der Oktober liegt aktuell bei 3,3 Grad (!) über dem Temperaturmittel von 1991 bis 2020. In acht von zehn Monaten wurden massive Abweichungen nach oben gemessen – am höchsten im Juni und Oktober mit 3,3 Grad. Im Februar lag die Abweichung nach oben bei plus 2,7 Grad. Im Vergleich dazu die beiden „kälteren“ Monate: Im April lag die Temperatur um 0,5 Grad unter dem langjährigen Schnitt, im „kalten“ September um 0,6 Grad.

An den hohen Temperaturen wird sich vorerst nichts ändern. Bis Dienstag ist mit 24 bis 25 Grad zu rechnen. „Da, wo es keinen Nebel gibt, scheint die Sonne. Es wird auch sehr warm“, sagt Dietz. Nur im Nordosten, etwa im Wiener Raum, wo sich der Nebel dicht und hartnäckig hält, bleibt es am Montag kühler bei 13 bis 14 Grad. Auch Allerheiligen werde sich sonnig gestalten, bis auf den Nordosten, wo mit Nebel- und Hochnebelfeldern zu rechnen ist.

Besorgniserregend

Ab Mitte der Woche werde es für die Jahreszeit typische Temperaturen geben, prognostiziert Dietz: „Es ist ein besonderer Monat, der da zu Ende geht.“ Die hohen Temperaturen und die Trockenheit seien beachtlich, aber auch besorgniserregend.

Europa-Rekorde

In Schweden hatte es am 28. Oktober 19,5 Grad, so warm wie noch nie. In Bilbao in Spanien wurden in einer Nacht mehr als 30 Grad gemessen. Auch in Chur in der Schweiz war der Sonntag ein Sommertag

Warmes Wasser. Die Temperatur im Mittelmeer ist Ende Oktober auf 24 Grad geklettert

Tropennacht. 20,4 Grad warm war es am Kolomansberg in der Nacht auf den 30.10. auf 1.113 Metern Seehöhe. Das ist die höchste je im Oktober gemessene Tiefsttemperatur, sie damit liegt über dem Juli-Schnitt

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