Gewalt an Frauen: "Wir müssen ein Bewusstsein für toxische Männlichkeitsnormen schaffen"

Gewalt an Frauen: "Wir müssen ein Bewusstsein für toxische Männlichkeitsnormen schaffen"
26 Jahre lang hat Maria Rösslhumer für die Autonomen Frauenhäuser gearbeitet. Es habe sich viel im Gewaltschutz getan, aber die Männer müssten sich endlich verändern.

Nach einem Vierteljahrhundert hat Maria Rösslhumer die Geschäftsführung der Autonomen Frauenhäuser übergeben. 26 Jahre lang war sie dort tätig und hat jede Weiterentwicklung sowie auch jeden Rückschlag im österreichischen Gewaltschutz miterlebt. Sie will weiterhin gegen Gewalt an Frauen kämpfen und widmet sich nun anderen Projekten.

KURIER: Sie haben im Juli 1997 begonnen, für den Verein AÖF - Autonome Österreichische Frauenhäuser - zu arbeiten. Gerade als das Gewaltschutzgesetz in Kraft trat. Wie hat sich dieses Gesetz damals auf die Gewaltprävention ausgewirkt?

Maria Rösslhumer: Das war eine sehr revolutionäre Zeit für uns. Das Gewaltschutzgesetz, das im Mai 1997 in Kraft trat, markierte einen Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft. Zum ersten Mal erhielten Frauen das Signal, dass der Staat sie in ihrer Privatsphäre schützen würde. Betretungsverbote und Wegweisungen waren entscheidende Instrumente, um Frauen vor häuslicher Gewalt zu schützen. Männer mussten das eigene Zuhause verlassen und Sanktionen erfahren, wenn sie Gewalt ausübten. 

Wie hat sich die Situation im Laufe der Jahre entwickelt?

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