Häufiger Tausch der Wasserzähler in Haushalten kostet Millionen

Wasserzähler müssen alle fünf Jahre neu geeicht werden
Gemeindebund fordert von Ministerium Einsparungen durch Novelle des Maß- und Eichgesetzes. Die Ersparnis für die Haushalte wäre beträchtlich.

Alle fünf Jahre müssen in rund 1,7 Millionen österreichischen Haushalten die Kaltwasserzähler ausgetauscht werden. Eine Nacheichung innerhalb dieser Frist gesetzlich vorgeschrieben. Für die damit befassten Gemeinden sind der Aufwand, die Ressourcenverschwendung und die Kosten von jährlich rund 60 Millionen Euro jedoch völlig überzogen. Der neue Gemeindebundpräsident und Bürgermeister von Ardagger, Johannes Pressl (ÖVP), will deshalb eine Novellierung des Maß- und Eichgesetzes.

Beim Antrittsbesuch bei Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP), der für das Eichwesen zuständig ist, brachte Pressl auch die Wasserzähler-Thematik aufs Tapet.

Häufiger Tausch der Wasserzähler  in Haushalten kostet Millionen

Gemeindebundpräsident Johannes Pressl bei Antrittsbesuch bei Wirtschaftsminister Martin Kocher  

Nach einer Studie des Instituts für Siedlungswasserbau der Boku Wien aus dem Jahr 2022 müssen pro Jahr rund 300.000 Wasserzähler ausgewechselt und recycelt werden. Bis zu 200 Euro Kosten fallen pro Stück für Material und Arbeitszeit an. Kosten, die die Haushalte über die Wasserbezugsgebühren berappen müssen. „Das ist ein Aufwand, der nicht nötig ist. Ein Teil der Kosten und der Bürokratie wäre leicht einzusparen“, sagt Pressl.

16 Jahre in Belgien

Die Forderung nach einer längeren Nacheichfrist für Kaltwasserzähler untermauerte Pressl mit Beispielen aus anderen europäischen Ländern, „wo es wohl ebenso strenge Grundgesetze gibt wie bei uns“. So gelten in Frankreich etwa Fristen von neun bis 15 Jahren, in Italien und Schweden sind es zehn, in Belgien 16 und in Finnland gibt es sie erst gar nicht.

Kommentare