Große Namen bei Schwarzeneggers Klimagipfel nächste Woche
Nächsten Donnerstag ist es wieder so weit: Arnold Schwarzenegger lädt eine illustre Gästeschar zum "Austrian World Summit" (AWS), mittlerweile einer der drei größten Klimakonferenzen der Welt, in die Spanische Hofreitschule. Das Thema in diesem Jahr: "Healthy planet, healthy people".
War der Chef im vergangenen Jahr nur per Video zugeschalten, wird er dieses Jahr wieder persönlich vor Ort sein: "Ja, er kommt definitiv", bestätigte Organisatorin Monika Langthaler am Donnerstag. Ebenfalls physisch anwesend sein werden etwa Alok Sharma, Präsident der kommenden UN-Klimakonferenz COP 26, oder Lisa Jackson, frühere Leiterin der US-Umweltschutzbehörde EPA und aktuelle Nachhaltigkeitsverantwortliche bei Apple. Moderiert wird die Veranstaltung von US-Starcomedian Matt Iseman.
Das offizielle Österreich wird durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) vertreten sein.
Ansonsten hat das Team aus der Corona-Not mittlerweile eine Tugend gemacht. "Wir haben in den letzten Monaten viel über die Möglichkeit gelernt, digital zu arbeiten und wir werden ganz sicher auch in den nächsten Jahren dabei bleiben, viele Menschen digital zuzuschalten, weil man damit auch lange Wege vermeidet", so Langthaler.
Wirtschaft an Bord holen
So werden in diesem Jahr unter anderem Greta Thunberg, Jane Goodall und der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry ebenso per Video mitdiskutieren wie die Ökonomin Kate Raworth und hochrangige Wirtschaftsvertreter.
Letzteres ist dem Team um Schwarzenegger und Langthaler ein besonderes Anliegen: "So wichtig politische Vorgaben sind, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir die großen Unternehmen", sagte die Ökologin und frühere Grüne Abgeordnete.
Der inhaltliche Fokus des AWS wird auf die "entscheidenden neun Jahre bis 2030" gelegt, so Langthaler. In der Wissenschaft sei es "unumstritten", dass der Hut brennt, wenn die Menschheit die Ziele bis 2030 nicht erreicht. Hungerkatastrophen, Überflutungen und kriegerische Auseinandersetzungen würden in diesem Fall genauso drohen wie eine unglaublich große politische Krise.
Dramatische Warnung
Das hat auch der jüngst publik gewordene Zwischenbericht des Weltklimarates IPCC gezeigt. Ein Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens habe demnach "irreversible Auswirkungen auf Menschen und ökologische Systeme". Im Entwurf zu einem umfassenden IPCC-Bericht gehen die Experten davon aus, dass eine Erderwärmung um zwei Grad 420 Millionen Menschen zusätzlich dem Risiko von Hitzewellen aussetzt. Bis zum Jahr 2050 bestehe - je nach Umfang des Treibhausgasausstoßes - ein Hungerrisiko für bis zu 80 Millionen Menschen zusätzlich.
"Das Leben auf der Erde kann sich von einem drastischen Klimaumschwung erholen, indem es neue Arten hervorbringt und neue Ökosysteme schafft", heißt es in dem Berichtsentwurf. "Menschen können das nicht."
"Der Planet kann sich also ohne uns erholen und überleben", sagte auch Langthaler, und daher sei die Hauptfrage der Klimakrise ganz einfach: Letztlich laute diese "Überleben oder nicht, darum geht es".
Der Austrian World Summit kämpfe dabei auf drei Ebenen, so die Gipfel-Organisatorin: "Druck machen auf die politisch Verantwortlichen, Lösungen zeigen und Hoffnung geben. Dass wir zeigen: es geht." Die Technologien und Instrumente seien vorhanden, jetzt gehe es darum, Mehrheiten zu finden und schnell umzusetzen. Die Aufgabe des AWS-Teams in diesem Kontext sei es, einfach verständlich und breit zu kommunizieren, um diese Mehrheiten zu gewinnen.
Der Gipfel selbst findet nur für 350 bis 400 geladene Gäste statt und auch der beinahe schon traditionelle "Climate Kirtag" am Heldenplatz muss dieses Jahr Corona-bedingt ausfallen. Der Summit wird aber auf der Facebook-Seite von Arnold Schwarzenegger und in der ORF-TVThek den ganzen Tag live übertragen. Zusätzlich gibt es auch ein Online-Tool, über das alle Interessierten mitdiskutieren können. Die Anmeldung dafür ist noch bis Montag unter diesem Link möglich.
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