Felbertauern: "Kennenlernsprengung" geglückt
Die Bedingungen hätten kaum schwieriger sein können. Strömender Regen und starker Wind behinderten am Donnerstag die Arbeiten, um oberhalb der Felbertauernstraßelabiles Felsmaterial abzusprengen. Am Dienstag waren dort 35.000 Kubikmeter Geröll abgegangen, die die wichtige Verkehrsverbindung zerstört hatten. Weitere 10.000 Kubikmeter labiles Gestein drohten nachzurutschen.
Gestern gelang am Nachmittag eine erste Sprengung. „Es ist eine ordentliche Masse zu Tal gegangen“, erzählte Karl Popeller, Vorstandsdirektor der Felbertauernstraße, kurz nach dem ersten Erfolg. Danach mussten die Arbeiter jedoch aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse aus dem Gelände abgezogen werden.
„Die Männer hängen wie Bergsteiger an Seilen mitten in der labilen Felsformation und setzen dort die Bohrlöcher für die Sprengungen. Das ist geradezu grenzwertig“, erzählt Popeller. Wann die Arbeiter weitermachen können, hänge vom Wetter ab. „Zwei Drittel der instabilen Felsformation sind noch oben und müssen sozusagen kuchenstückartig abgeschnitten werden.“
Das kann noch Tage dauern. Das gilt auch für das folgende Freiräumen der Sturzbahn am Hang. Erst danach können die Arbeiten an der Straße selbst begonnen werden. Bis dahin besteht im betroffenen Bereich weiterhin Lebensgefahr.
In der Nacht auf Dienstag waren rund 35.000 Kubikmeter Geröll und Fels auf die Felbertauernstraße gestürzt. Dabei wurde eine Lawinengalerie auf einer Länge von 95 Metern komplett zerstört. Ein YouTube-Video zeigt das ganze Ausmaß der Zerstörung. Ob es Verschüttete gab, konnte nach wie vor nicht ausgeschlossen werden, bei der Polizei war aber jedenfalls keine Vermisstenmeldung eingegangen. Wann die Felbertauernstraße wieder benutzbar sein wird, war vorerst unklar. Es wird aber noch Wochen dauern.
Bilder: Felssturz am Felbertauern
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